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> Ich ergänze: "am" beim Superlativ bedeutet nicht "an dem",
> sondern ist das Einleitungswort für Superlative.

Jein. Selbstverständlich kommt "am" von "an dem" (siehe auch den WDG-Artikel zu "am"), es kann allerdings vor dem Superlativ seit längerer Zeit nicht mehr aufgelöst werden.

Aus dem Grimm'schen Wörterbuch (rote, fette Hervorhebungen von mir):

[...] am und an dem dürfen, wie der rede die eine oder andere form gerecht ist, wechseln, nur im adverbialen anschlusz der praep. an superlative pflegen wir heute immer am statt an dem zu sagen: es ist am besten, ist mir am liebsten, er lebt am längsten, es geschieht am leichtesten, die blumen sind am schönsten, wenn der thau niederfällt, stille wasser sind am tiefsten, [...]

[...] und so noch bei AYRER 182a, wo der zaun an dem nidersten ist, da steigt man an dem meinsten drüber. Diese der hochdeutschen mundart eigne und heute ganz geläufige redeweise setzt ein weggefallnes subst. wie theil, zeit, mal oder punct voraus, mag aber bald auf fälle erstreckt worden sein, die diese ellipse nicht mehr zulassen. [...]

Der zweite zitierte Abschnitt erklärt die elliptische Natur der Konstruktion allgemein, also auch für das nicht aufgelöste "am" mit Superlativ.

Einen schönen Sonntag wünscht
Schowagu