korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> auch ohne Latein gehabt zu haben, (was ich schade finde) tut mir
> das "Motóre" weh in die "Ohre"!
> Man muss nur ein wenig musikalisch sein, um schon herauszuhören,
> dass das falsch sein muss!!

> Im Gegenteil, man könnte sogar in Versuchung kommen, anzunehmen,
> es handele sich hierbei
> um eine Dialektform von "Motoren", die - wer mags
> anzweifeln - von den Schwaben erfunden worden sein könnte?
> ;-))

Auch wenn der Thread schon uralt ist und vieles Richtige gesagt wurde: Mit Musikalität hat dies wohl kaum zu tun. Oder anders formuliert: Musikalität hat viel mit Hörgewohnheiten zu tun.

Das Duden-Universalwörterbuch sagt: "in nicht übertragener Bedeutung auch motor". Das entspricht auch meinem Sprachempfinden. Ich würde unter die Haube sehen und sagen: "Das ist der Motor". Nie würde ich sagen: "Schweinsteiger ist der Motor des Bayern-Angriffs."

Nun bin ich im Süden der Republik großgeworden, und ich vermute, dass hier die Betonung auf der zweiten Silbe häufiger anzutreffen ist als im Norden. Das wiederum könnte (hier lehne ich mich weit aus dem Fenster) mit der Nähe zu Frankreich zusammenhängen. Auf jeden Fall ist das deutsche Wort aus dem Französischen entlehnt und dann relatinisiert worden. Dabei wurde offenbar nur teilweise die lateinische Betonung angewandt. Die Franzosen haben das Wort von den Italienern übernommen. Die haben zwar den Elektromotor nicht erfunden, doch Alessandro Volta schuf gewissermaßen die Voraussetzungen dafür und nannte die Metalle, durch die er in seinen Versuchen Elektrizität entstehen ließ, motori.

Ob das jetzt irgendjemanden interessiert, weiß ich nicht, aber vielleicht könnten wir ein paar Stimmen aus verschiedenen Teilen der Republik sammeln, die meine These belegen – oder auf den Müll befördern.

Gruß
Andreas