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> darf (entgegen der üblichen Rechtschreibregeln)in einem Gedicht
> ein Komma stehen,
> wenn es in der nächsten Zeile mit Großschreibung weitergeht?
> Über Stock und Stein,
> Über Täler und Hügel,
Die Frage läßt sich auch umdrehen: Darf trotz des Kommas am nächsten Zeilenbeginn groß geschrieben werden?
Ja, es darf, oder besser: ja, es ist (oder war) so üblich wie unnötig. Unnötig ist es deshalb, weil der Zeilenumbruch den Zeilenbeginn bereits hinreichend markiert, drum haben viele Dichter diese altbackene Konvention aufgegeben und am Zeilenanfang klein geschrieben, wenn er kein Satzbeginn war und kein Substantiv.
Ansonsten machen Dichter eh, was sie wollen oder für sinnig halten: die einen schreiben alles klein, die nächsten verzichten ganz auf Interpunktion. Eigenartig machte es Stefan George: Zeilenanfänge groß, sonst alles klein, auch Substantive, am Zeilenende nur dann ein Satzzeichen, wenn ein Satzgefüge zu Ende war, also nie Kommas.