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ich hab jetzt mal beim deutschlandfunk drauf geachtet, selbst dort machen es einige sprecher falsch. auch wirkt es komisch, wenn man hochdeutsch mit einer leichter intonation (also halt der jeweilige rest-singsang, der auf norddeutschland, bayern, baden, RLP usw schließen lässt) spricht, die auf den dialekt der jeweiligen heimat schließen lässt, und dann aber die "ig"s als "ich" ausspricht. das passt dann nicht mehr mit dem gesamtklang zusammen /wirkt gekünstelt. z.b. sagen viele leute, die keinen dialekt sprechen, sondern "hochdeutschnahe" sprechen, weiterhin noch z.b. "is" statt "ist", weil das aus deren sicht lockerer wirkt als ein auf sie steif wirkendes "ist", obwohl "ist" in manchen dialektgebieten durchaus natürlich als "ist" gesprochen wird.

was ist sagen will: "ig" als "ich" auszusprechen ("urprungsdialektwidrig") ist der versuch, auf *sehr hohes* niveau zu kommen und passt nicht mehr zusammen mit selbst kleinen inkonsistenten dialektresten, sondern wirkt merkwürdig, so ähnlich eben, wie ein erzwungenes "t" bei "ist".

wirklich problematisch ist es nur bei leuten, die *abgesehen* vom ig/ich *alles andere* korrekt standardsprachlich aussprechen und meinen, sie machen alles richtig.
die beobachtung, dass selbst dlf- und tagesschausprecher es nicht können, lässt im übrigen darauf schließen, dass die instanzen, die das als "falsch" deklarieren, irgendwie den realitätsbezug verloren haben müssen.