korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Hier ein Artikel von 2006, der nochmals vergegenwärtigt, mit
> welchem (durchaus berechtigten) Unverständnis die Presse damals
> auf das Hin und Her reagierte:
>
> www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/rechtschreibreform-1354514.html

Die FAZ gehört zu jenen Blättern, in deren Macht es gestanden hätte, die ganze idiotische Reform zu kippen, wenn nur alle, die sie für idiotisch hielten, sie einfach ignoriert hätten. So gesehen, ist es ein seltsam Ding, einen FAZ-Artikel von 2006 in alter Rechtschreibung zu lesen, der den ratlosen Duden kritisiert. Denn ab 2007 gab auch die FAZ ihren Widerstand endgültig auf, und sie gehört damit zu denjenigen, die sich zum Schluß für das Mitläufertum wider bessere Einsicht entschieden haben.
In dem Artikel kann man lesen:
"Noch krasser ist die vom Duden empfohlene, erst 2004 eingeführte Großschreibung in sehr häufig gebrauchten Wendungen wie bei Weitem, seit Langem, ohne Weiteres - insgesamt ein rundes Dutzend artikellose Scheinsubstantive. Damit wird der textsemantische Sinn der Groß- und Kleinschreibung vollends auf den Kopf gestellt. Es geht anscheinend nicht um die Qualität schriftlicher Texte, sondern immer noch um Vereinfachung für die vielberufenen „Anfänger und Wenigschreiber“."
Na, guck ich mal auf die Startseite der FAZ heute: "Im Nachhinein hätte er darauf gerne verzichtet", lese ich dort über de Maizière.
Was bitte unterscheidet den Mitläufer und Reform-Mitverdiener Duden denn von der Mitläuferin FAZ?