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> Nur eine kleine Anmerkung dazu: Mich hat schon immer die
> Vehemenz und Inkompetenz gestört, mit der sich diese Herren in
> etwas einmischen, von dem sie nichts verstehen. Was nicht heißt,
> dass sie die Sprache nicht beherrschen.
> Denn es ist ein gerade hierzulande sehr festsitzender Irrglaube,
> dass Menschen, die sehr gut schreiben können, auch in der
> Rechtschreibung kompetent sind (ein Irrtum, in dem sich die
> Schriftsteller gerne selbst wähnen). Tatsächlich gilt hier aber:
> Wer die Kür virtuos beherrscht, ist deshalb nicht unbedingt
> Meister der Pflicht.
> Und wenn man sich die Sache einmal nüchtern betrachtet, sind es
> auch nicht die Herren Ranicki, Grass oder Walser, die die
> Diskussion inhaltlich wirklich bereichert haben, sondern
> kompetente Theoretiker wie Theodor Ickler (um einmal einen
> prominenten Gegner der Reform zu nennen).
Die Vehemenz der Reaktionen ist das, was ich zu erklären versuche: da stellt einer fest, daß man seinen sprachlichen "Lebensraum" antastet, ja, daß ihm das Handwerkszeug verbogen zu werden droht, und dementsprechend wehrt er sich. Und linguistische Kompetenz ist selbst einem sprachwissenschaftlich unverbildeten Autor spätestens dann zuzusprechen, wenn er nachweist, daß eine neue Vorschrift seine Ausdrucksmöglichkeiten beschneidet. Gerade die Tatsache, daß ein Autor in der Regel kein Theoretiker ist, macht doch deutlich, wie wichtig die Verläßlichkeit seines Dudens für ihn ist.
Grüße, Olsen