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Re: Intellektuell

Autor:Benno
Datum: Sa, 19.01.2008, 16:16
Antwort auf: Intellektuell (Laura)

> Ich habe eine Frage, ist es möglich bei kleinen Kindern im
> 2.Schuljahr schon ein intellektuelles Kind zu erkennen. Der
> Lehrer nannte meinen Enkel ein intellektuelles Kind! So weit ich
> mich schlau gemacht habe, dürfte dieses Kind wohl hochbegabt
> sein! Ist das ein Ausdruck dafür?
> Danke für Ihre Mühe!

> Laura Lüdtke

Hallo, Frau Lüdtke, der Ausdruck intellektuell heißt: belesen, gescheit, (hoch)gebildet, (hoch)gelehrt, klug oder kultiviert und passt eigentlich nicht auf Kinder im 2. Schuljahr. Hochbegabt ist der bessere Ausdruck, denn auch solche Kinder müssen sich noch entwickeln und bedürfen der weiteren Förderung zu ihrer Entfaltung. Es gibt Kinder, bei denen man schon im 2. Schuljahr erkennen kann, dass sie unheimlich viel "drauf haben". Solche Kinder sind meist schon sehr früh stark gefördert worden, sind oft mehrsprachig aufgewachsen, haben manchmal in privaten Mini-Kindergärten, die oft teuer bezahlt werden mussten, massenweise kindgemäße Anregungen -nicht nur intellektueller Art- bekommen, Anregungen, die man in der Familie heute oft gar nicht mehr bieten kann und sind bei erkannten Spezialbegabungen auch darin planmäßig gefördert worden. Solche Kinder fallen natürlich schon im 2. Schuljahr auf. Je nachdem, wie sie später mit den Anpassungsproblemen an die Schule, die Klasse und die Lehrer, aber in der Pubertät auch innerhalb der Familie,zurechtkommen, kann die weitere Schullaufbahn sehr unterschiedlich verlaufen. Oft ist es so, dass die Unterschiede zu begabten anderen Kindern sich später mehr und mehr ausgleichen. Soweit zu Ihrer Frage. Freundliche Grüße, Benno

P.S.
Man sollte nicht den Fehler machen,die Schulnoten der Kinder mit Leistungsfähigkeit oder Begabung gleichzusetzen. Schulnoten sind eine Momentaufnahme, wie ein Schüler mit der Schule zurechtkommt, mehr nicht. Ich habe schon erlebt, dass aus einer mehrfachen Mathe-5 im nächsten Halbjahr eine Mathe-1 geworden ist: sogar bei demselben Lehrer! Und dass in einer Vertretungsstunde, in der ich eine verwickelte mathematische Struktur auf einem Würfel zur Sprache brachte, eine Schülerin, die eine 5 in Mathe hatte, diese Aufgabe als erste und dazu noch glänzend löste. Als ich ihr sagte, sie sei begabt in Mathe, hat die ganze Klasse gelacht, denn alle ihre Arbeiten hatte sie 5 geschrieben. Ja, was soll man davon halten? Ich hoffe, Ihnen trotzdem ein bißchen geholfen zu haben!

 

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Beiträge zu diesem Thema

Intellektuell
Laura -- Sa, 19.1.2008, 13:07
Re: Intellektuell
Benno -- Sa, 19.1.2008, 16:16
Re: Intellektuell
Ruben -- Di, 22.1.2008, 13:04
Re: Intellektuell
Benno -- Di, 22.1.2008, 21:45