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> Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Adverb "voll"
> in "voll gut" eine andere Bedeutung hat als zum
> Beispiel in dem Satz "Der Tag ist voll gut gelaufen".
> Die Note "voll gut" bedeutet ja "zwei
> plus".

Ja, aber woran liegt das? Das übliche Adverb zur Graduierung von »gut« ist »sehr«. Die Kollokation »sehr gut« dient aber bei der Bewertung akademischer Abschlussarbeiten schon als Bezeichnung für die Note 1 (summa cum laude). Die 2 (magna cum laude) heißt auf Deutsch »gut«. Note 3 (cum laude) bedeutet auf Deutsch »befriedigend«. Will man feiner abstufen, so liegen für »plus« und »minus« auf Deutsch die Gradadverbien »voll« und »noch« nahe.

Außerhalb schulischer und akademischer Leistungsbewertung wirkt »voll« als separates Gradadverb statt »sehr«, »äußerst« oder »extrem« wohl tatsächlich häufig »salopp«. Verschmilzt es allerdings mit seinem Bezugsadjektiv zu einem Kompositum, ist es ganz üblich: vollautomatisch, vollelektronisch, vollklimatisiert, vollplastisch, vollreif, vollsaftig, volltrunken, vollumfänglich, vollverglast, vollwichtig, das alles ist »voll normal« , aber eben nur in Zusammenschreibung und bei Betonung auf dem »voll«, ansonsten klingt es voll schwul*, von Ausnahmen wie voll beladen / vollbeladen, abgesehen!

Um »saloppen« Unterton zu vermeiden, könntest du auf das Gradadverb »vollauf« ausweichen, das in Kollokation mit »zufrieden« auch lange Zeit üblicher war als »voll«, in letzter Zeit aber zurückgeht:

https://www.dwds.de/r/plot/…

https://books.google.com/ngrams/…

* Ich bin übrigens vollschwul, anders als mein Lebensgefährte, der auf natürlichem Wege Vater und inzwischen sogar Großvater ist! Als »voll schwul« dürfen mich aber nur gute Freunde bezeichnen, und das auch nur salopp, scherzhaft.