korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Und so:

> Die daumendrückende Person verletzte er sich.
> Die gewichthebende Person verletzte er sich.
> Die Brust schwimmende verletzte er sich.
> Die sackhüpfende verletzte er sich.
> Die Bahn fahrende Person verletzte er sich.

> Oder so:

> Fahrrad fahren macht Spaß.
> Daumendrücken hilft vielleicht
> Gewicht heben ist anstrengend.
> Brust schwimmen tut im Rücken weh.
> Sackhüpfen ist was für Kinder, eierlaufen auch, Auto fahren aber
> nicht.

> Wann wird zusammengeschrieben?

Hier scheint einige Verwirrung zu herrschen, das wundert wenig.
Ich bin im Allgemeinen ein starker Befürworter der Rechtschreibreform, die alte ß-Regelung war ein einziger Horror, ich bin ein Freund von Eindeutschungen (jawohl, ich schreibe Kusine und Portmonee, alle hassen mich dafür, aber das ist mir gleich), ich habe nichts gegen Schifffahrten, und die neuen Kommaregeln sind auch nicht komplizierter als die alten.
Diese vertrackte Getrennt- und Zusammenschreibung aber ist das einzige Feld, in dem ich überhaupt nicht einverstanden bin mit den Reformern. Es ist sowieso schon ein unliebsames Thema, und dann gibt es da in buchstäblich jeder Reform der Reform der Reform Neuregelungen der Neuregelung, die tief in die philologische Trickkiste greifen, niemand sieht mehr wirklich durch. Die ursprüngliche Regelung war die mit Abstand sinnvollste: Wenn ich bei solchen Verbzusammensetzungen auf dem ersten Wort betone, ist es eine Zusammensetzung, betone ich auf dem zweiten, ist es Verb und Objekt oder Verb und Präposition oder etwas Vergleichbares und wird auseinandergeschrieben: Lass uns zusammen fahren (im Bus). Die Autos werden (frontal) zusammenfahren.
Deine obigen Beispiele sind allesamt zusammenzuschreiben, was die Reformer sagen, juckt mich nicht.
Aber wir wollen auch die alte Regel nicht zu sehr glorifizieren, ich will autofahren und radfahren.
Alle Klarheiten beseitigt?
Klaus grüßt