korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> ... und bekomme auch keinen Schreikrampf, wenn mir einer ein
> Keks statt Cakes anbietet. Habe auch kein schales Gefühl, wenn
> im Kaufhaus ein Schal statt einem Shawl angeboten wird. Bin also
> ganz deiner Meinung.

> Und ich sehe auch keinen Grund, statt dem Dativ den Genitiv zu
> verwenden.

Nun, da mißverstehen wir uns gründlich. Ob man Philosophie mit ph oder f schreibt, das ist keine Grammatik- oder Fremdwortfrage, sondern eine Frage der Rechtschreibung. Soll man das griechische f, das wir phi nennen, mit f schreiben, so wie die Italiener, Spanier und Russen, also so wie man es spricht oder soll man es mit ph schreiben, so wie die Lateiner es geschrieben haben? Ich persönlich halte es da mit Konrad Duden, der 1876 ausdrückte: «Reinliche Beschränkung auf den eigentlichen Zweck ist überall gut, darum ist diejenige Orthographie die beste, welche, das historische Studium der Sprache den Gelehrten überlassend, nichts weiter will als treu und sonder Müh‘ das gesprochene Wort widergeben.» Und deshalb bin ich für f. Aber davon abgesehen, finde ich es lächerlich, über solche Fragen in Schreikrämpfe auszubrechen, weil das eigentlich Interessante, was die Sprache transportiert, die Inhalte sind und nicht die Rechtschreibung.
Allerdings, der Mißbrauch der Rechtschreibung als Herrschaftsinstrument, der regt mich auf. Und nur deshalb habe ich meine Meinung zur "Filosofie" geäußert. Benno