korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Ich denke manchmal, die „Regelmacher” der deutschen Sprache
> haben entweder eine Abneigung, etwas zu vereinfachen — was ja
> die Neue Deutsche Rechtschreibung bringen sollte & teilweise
> auch gebracht hat — oder sie haben Nachholbedarf in Logik. Man
> scheut nicht zurück, immer und immer wieder Ausnahmen sich
> auszudenken.

Na, "ausdenken" trifft es nicht ganz. Die Regelmacher scheuen davor, bestehende und festgefahrene Ausnahmen zu eliminieren. Aber wen wundert's? Für die minimalen Eliminationen, die sie gewagt haben, sind sie oft genug von prominenter Seite gescholten worden.

> Da hieß es doch in der NDR, dass die Nomen groß geschrieben
> werden sollen. Also das Allgemeine, das Andere, das Kurze, das
> Lange, die Umstände, usw. War ja auch in der alten
> Rechtschreibung anno 1901 oft so, aber es gab Ausnahmen.
> Ausnahmen bei Zeitwörtern z.B. Dabei wäre es doch jetzt nach der
> NDR sinnvoll, im Sinne der Vereinfachung solche Ausnahmen fallen
> zu lassen, hatte ich gedacht. So wäre es richtig, „unter
> Anderem” zu schreiben, genauso wie „vor Kurzem”, „vor Langem”,
> „unter Umständen” - wie das „im Allgemeinen” ja auch geschehen
> ist. Also auch bei Zeitwörtern wie „Kurzem”. Wie ist da eure
> Meinung?

Schlage doch bitte irgendwo nach, was Nomen wirklich sind.
Und: Ja, auf die Großschreibung von allem Anderen warte ich auch schon. Kommt sicherlich irgendwann.

> Warum müssen immer wieder „Sonderwürste” gebraten werden „…außer
> es ist ein blablabla”? Wenn ich schon bei -graphie das Ph
> mit einem F austausche, könnte ich es doch auch z. B. im
> Phänomen austauschen

Kommt, nur Geduld.

> Ich muss hier noch etwas zynisches loswerden:

Ha: Etwas Zynisches mit großem Z willst du loswerden.

> Die Regeln der
> deutschen Sprache sollten deutschsprachige Linguisten
> vorschlagen, nachdem diese vor der Freigabe von Logikern
> überprüft werden!

Das soll zynisch sein? Ich hatte mir jetzt mehr erhofft.
Klaus grüßt