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Am Rande zu diesem Thema:

Transitive (und passivfähige) Verben (wie hinnehmen) können auch eine Form aus „zu“ und dem Partizip I (hinnehmend) bilden, das Gerundiv. Mit dieser Form drückt man (passiv) aus, dass der bezeichnete Sachverhalt realisiert werden kann, soll oder muss. Die Flexion ist gleich der des attributiv gebrauchten Partizips I: ein lesender Mann.

Gebräuchlich ist die Form als Attribut: dieses zu lösende Problem (das Problem, das gelöst werden muss/kann), diese nicht hinzunehmenden Themenwechsel (die Themenwechsel, die nicht hingenommen werden müssen/können)

Als Prädikativum verliert das Gerundiv die Endung: das Problem ist zu lösen (muss, kann gelöst werden); damit ist es nur semantisch zu unterscheiden vom aktivischen Infinitiv Präsens (das Problem ist lösbar), der stattdessen steht (und alternativ gemeint sein kann).

Nicht gebräuchlich ist die Verwendung als Adverbialbestimmung.

Das Gerundiv wird also immer attributiv verwendet: die Behandlung als nicht hinzunehmender Themenwechsel. Im vorliegenden Beispiel

„Punktuell werden Antworten als unzureichend und Themenwechsel als nicht hinzunehmen behandelt.“

steht „hinnehmen“ nicht attributiv dem Substantiv vorangestellt, weshalb man stattdessen den Infinitiv verwendet (als nicht hinzunehmen). Häufig sind vom Gerundiv abgeleitete Substantivformen: den Themenwechsel als etwas Hinzunehmendes behandeln.

Hier liegt wohl der Grund, warum man vom Sprachgefühl her durchaus beide Varianten als richtig empfinden kann.

Viele Grüße

Ludger