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> Standard hingegen lässt sich weder steigern noch
> abschwächen. Standard, fürchte ich, sanktioniert
> letztendlich immer das, was ist. (Das ist eine Vision, ich weiß;
> aber eine Schreckensvision.)

Standardsprache beschreibt eine Ebene von Sprache, auf der man sich grundsätzlich ohne Risiko bewegen kann: frei von umgangssprachlichen Wendungen, frei von Dialekt, einsetzbar in Bewerbungsschreiben, Geschäftsbriefen, ob mündlich oder schriftlich angemessen und überall gern gesehen.

Hochsprache hingegen suggeriert die höchste Ebene der sprachlichen Äußerungsmöglichkeiten: abgehoben, elitär, jenseits der alltäglichen Kommunikationsmodalitäten. - Wer will das denn lesen?

Diese veralteten Einstufungen, denen auch die Begriffe elaborierter und restringierter Code entspringen, berücksichtigen nicht, dass Sprachgebrauch situativ ist. Mit deinen Kumpels redest doch auch du anders als mit Kunden bzw. Auftraggebern. Wenn nicht, werden dir die Kumpels das aber gewiss irgendwann richtig übelnehmen ... und die Auftraggeber vielleicht auch. Sprachliche Ebenen haben viel mit Beziehungen zu tun.

Und ich bleibe dabei und benutze es auch - nicht nur mit Freunden am Glühweinstand: Mutter von zwei erwachsenen Söhnen ist standardsprachlich.

Gruß von Kai