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> Hier die traurige Erklärung für deine Erkenntnis:
> http://www.zeit.de/2012/22/Martenstein

Mir gefällt der Text nicht sonderlich. Denn erstens ist das Beispiel »Ich glaube das viele menschen gahr nicht Wissen wie schlimm es, um Die Germanistik, Steht und das bei uns Germaitn Vieles verbessert werden, könnte??« so weit hergeholt, daß es nur erdacht sein kann. Es mag sein, daß Germanistik-Studenten erstaunlich viele Fehler machen, aber die Überspitzung in diesem Beispiel ist gar zu arg -- wer so schreibt, kann es nicht bis zum Abi gebracht haben und damit bis zur Hochschulreife. Ich bin nicht Lehrerin einer allgemeinbildenden Schule, habe in meinem Job aber sehr viel mit Gymnasiasten zu tun und bekomme von ihnen bisweilen Mails. Dort finde ich zwar manchen Fehler, aber daß das Beispiel der Schreibweise heutiger Schüler entspricht, kann ich nicht bestätigen und halte ich für erfunden.
Zweitens ist es keine sonderlich witzige Idee, ein Lamento über Rechtschreibschwäche mit gelegentlich eingestreuten eigenen Rechtschreibfehlern zu würzen wie "am Schlimmsten", "gesänkt", "gemiltert" und ein paar falschen Kommas. Interessanter wäre es, die tatsächlichen Fehler der Studenten zu kommentieren und damit vielleicht die Behauptung zu untermauern: "Die Studenten sagten, seit der Rechtschreibreform wisse eh keiner mehr irgendwas."
Ich nehme an, beides -- das überspitzte Beispiel und die eingestreuten Fehler -- ist ironische Absicht. Aber das ist keine sonderlich feinsinnige Ironie mit der Feder, sondern Stammtisch-Gewitzel mit dem Bierhumpen. So ist das Lamento nicht glaubwürdig und konterkariert sich selber, obwohl es wahrscheinlich nicht unberechtigt ist.