korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Mehrteilige Orts- und Wohnungsangaben und mehrteilige
> Wenn denn die Annahme richtig ist, daß sowohl Aufzählung als
> auch Apposition gemeint sein können, dann bedeutet das eben
> nicht, daß die Kommasetzung freigestellt ist, sondern Komma
> bedeutet Apposition, kein Komma bedeutet Aufzählung.

> redi

Du hast natürlich recht, aber dieser Quatsch stand so in einer "älteren" (aber bereits neue RS) Ausgabe vom Duden, Band 9. Vielleicht find ich das noch wieder. Im neusten steht anderer Quatsch (Hervorhebungen - logisch - von mir):

Datum
Nach dem letzten Datumsbestandteil kann ein Komma stehen, wenn der Satz weitergeführt wird. Das gilt vor allem für Datumsangaben, deren letzter Bestandteil eine Uhrzeitangabe ohne Präposition ist (b), und für Datumsangaben, deren erster Bestandteil im Akkusativ steht (ohne am; ein Komma zeigt an, dass man den letzten Bestandteil als Aufzählungsglied auffasst, bei zwei Kommas versteht man den letzten Bestandteil als Apposition, c). Steht der Wochentag im Dativ (mit am; d), dann wird die Angabe von Tag und Monat gewöhnlich durch zwei Kommas abgetrennt, wenn sie ebenfalls in diesem Kasus steht (= Apposition: ..., dem 13. April, ...). Allerdings kann das schließende Komma auch bei solchen Datumsangaben mit am und Monatsangabe im Dativ entfallen. Werden Tag und Monat im Akkusativ angegeben, obwohl der Wochentag im Dativ steht (am Montag, den 13. April ...), setzt man gewöhnlich nur ein Komma, weil man diese Monatsangabe als Aufzählungsglied auffasst. Zwei Kommas sind aber nicht falsch. Als stilistisch schöner wird häufig die Monatsangabe im Dativ empfunden.

am Montag (Dienstag, Mittwoch usw.), dem / den:
Man kann sagen Die Konferenz findet am Montag, dem 1. März 2007[,] statt oder: Die Konferenz findet am Montag, den 1. März 2007[,] statt. Im ersten Satz ist der Monatstag (1. März 2007) eine nachgetragene Apposition und diese wird üblicherweise durch ein schließendes Komma vom übrigen Satz getrennt; das Komma kann aber auch weggelassen werden. Im zweiten Satz ist der Monatstag eine selbstständige Zeitangabe im Akkusativ. Es handelt sich also um eine Art Aufzählung, wobei nach der Angabe des Monatstages in der Regel kein Komma steht. Das Komma ist aber auch hier nicht falsch. Die erste Formulierung wird häufig als stilistisch schöner angesehen.

Es gibt hier also eine Ausnahme von der Regel, dass eine Apposition - zumindest in der Satzmitte - im paarigen Komma steht. Die Apposition verliert ein wichtiges Merkmal, was alle freut, für die dieses Merkmal eine Fehlerquelle war. Für die anderen ist es nun schwieriger, sie zu erkennen. Ähnliches gilt für oben angeführte Aufzählungen.

Gruß

MG