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> 1) Die indirekte Wiedergabe von
> Peter sagt:"Ich bin der Kaiser von China."
> lautet
> Peter sagt, er sei der Kaiser von China.

> In Ordnung, wie gebe ich allerdings
> Peter sagt:"Ich wäre gerne der Kaiser von China."
> wieder?
> Greife ich hier auch in der indirekten Rede zum Konjunktiv 2?
> Peter sagt, er wäre gerne der Kaiser von China.
> Oder gibt es eine indirekte Form des Konjunktiv 2?

Eine "indirekte Form" des Konj. II existiert leider nicht. Das Deutsche ist bezüglich seiner Konjunktive überhaupt etwas schwach auf der Brust, weshalb man die vorhandenen besonders pfleglich behandeln sollte, statt irgendwie draufloszuschreiben. Deine Frage ist daher erfreulich. Die Antwort: wenn Peter sagt, "er wäre gerne der Kaiser von China", ist dies ein Irrealis, der sich in der indirekten Rede nicht von der direkten unterscheidet.

> "Was machst Du denn hier? Ich dachte, du seist in Paris!?"
> Ist das korrekt, oder muss es heißen
> "Ich dachte, du wärst in Paris!?"

"Du seist in Paris" ist korrekt. Meist hilft ein Idikativ-Test bei der Entscheidung (habe ich in diesem Forum schon öfter mal empfohlen).

Hans dachte: "Peter ist in Paris." Hans dachte: "Peter wäre in Paris" geht nicht, es sei denn, der Irrealis wird durch den Kontext begründet: Hans dachte: "Peter wäre in Paris, wenn er den Flieger nicht verpaßt hätte."

> Sind Konstruktionen mit "denken" überhaupt eine Form
> der indirekten Rede? Ziehen sie den Konjunktiv 1 oder den
> Konjunktiv 2 nach sich? Ich habe mich dies in letzter Zeit
> häufig gefragt.

Beim Begriff "indirekte Rede" liegt der Akzent nicht auf "Rede", sondern auf "indirekt". Ob etwas Gesagtes, Geschriebenes, Gedachtes oder Gefühltes indirekt wiedergegeben wird, spielt keine Rolle. Indirekte Rede verlangt überall dort den Konj. I, wo dieser sich nicht mit Formen des Indikativs deckt. Ausnahme: der Irrealis, der egalwo den Konj. II verlangt.

Grüße, Olsen