korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> [...]
> Gedanklich hatte ich auch andere Sprachbezeichnungen probiert,
> zum Beispiel "im modernen Englischen", was man zwar
> nicht mit etwas anderem verwechseln kann (ein Engländer wird
> nicht als "Englischer" bezeichnet), das aber für mich
> dennoch falsch klang.

> Inzwischen ist mir aber klargeworden, dass sich hier die Sprache
> wohl verändert hat - vor einigen Jahrzehnten (?) hörte sich
> "im modernen Deutschen" vermutlich noch für jedermann
> völlig richtig an. Wer den Dudenband "Richtiges und gutes
> Deutsch" besitzt, kann übrigens einmal unter
> "Sprachbezeichnungen" nachsehen. Dort wird allerdings
> nur der heutige Sprachgebrauch dargelegt. Einen guten Einblick
> in die Verwendung von bestimmten Formen erhält man ansonsten mit
> der Google-Buchsuche, wo zu jeder Fundstelle praktischerweise
> das Jahr angezeigt wird, in dem das betreffende Buch erschienen
> ist. Da kann man also beispielsweise nach "im heutigen
> Englischen" oder "im heutigen Englisch" suchen;
> mit der erweiterten Suche kann man außerdem den untersuchten
> Zeitraum eingrenzen (und dann eventuell Trefferzahlen
> vergleichen).

Wobei ich aber vielleicht noch zwei bis drei Dinge klarstellen muss:

Auch in älteren Büchern, beispielsweise aus dem 19. Jahrhundert,
findet man schon die endungslosen Sprachbezeichnungen (mit Attribut),
und sie scheinen mir auch zu dieser Zeit schon zu überwiegen.
Außerdem ist es nicht so einfach, die Formen mit -en zu finden,
da die Suche nach diesen substantivierten Adjektiven durch
nichtsubstantivierte Formen "verschmutzt" wird.

Andererseits wird in dem Dudenband 9 (RugD) eingeräumt, dass
"der Unterschied zwischen der endungslosen Form und der
Form mit -e" nicht immer zum Tragen komme. Die dort angegebenen
Beispiele entsprechen dann allerdings nicht ganz der von mir
bemängelten Form; ihr am nächsten kommt noch "im heutigen
Standarddeutschen (neben: Standarddeutsch)".

Grüße
Schowagu