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> dort fand ich auch
> "Der Filter bei Materiellem (z.B. der Wasserfilter),
> hingegen das Filter bei Immateriellem (das Lichtfilter, das
> Frequenzfilter)."
> Das ergibt Sinn!
Ein Filter ist grundsätzlich etwas, das erwünschtes durchläßt und unerwünschtes fernhält. Auch im übertragenenen Sinne kann jemand oder etwas die Funktion eines Filters übernehmen (etwa die Zensur als Filter von Meinungen oder Informationen oder ein Programm zum Fernhalten von Spam oder Pornographie).
Eine grammatische Unterscheidung je nach Art des Gefilterten halte ich nicht für sinnvoll. Würdest Du etwa eine Zensurbehörde oder ein mächtiges Informationsmedium als "das Meinungsfilter" bezeichnen, nur weil es Immaterielles filtert?
Im Übrigen ist es gerade im Bereich von Licht, Wellen und Energie Ansichtssache, ob man die Phänomene materiell oder immateriell interpretiert.
Wie Julian schon bemerkte, sind die Unterschiede eher jargonbedingt. In der Fachsprache hält man länger an einem etymologischen Konzept fest als in der Normalsprache. Wenn ein Begriff dann weitere Verbreitung findet, konkurrieren die beiden Konzepte eine Zeitlang. Am Ende siegt meistens die Normalsprache, es sei denn, der Begriff verschwindet wieder im Ghetto der Fachleute.
Etwas Ähnliches konnte noch vor gar nicht so langer Zeit beobachtet werden. Solange das Kaposi-Sarkom nur Medizinern bekannt war, wurde es "Kaposchi" ausgesprochen (am besten noch mit halboffenem "o" wie in engl. "honest"). Seit die Krankheit durch AIDS weiten Kreisen bekannt ist, hat sich weitgehend (teilweise selbst unter Ärzten) die Ausprache mit stimmhaftem "s" und halbgeschlossenem "o" eingebürgert.