korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Das Ergebnis der seltsamen Bemühungen um mehr Chancengleichheit:
> während die Masse absackt, besuchen Kinder betuchter Eltern
> jetzt teure Eliteschulen.
> Und: ebenso unvermindert besteht in vielen Bereichen der Bedarf
> an anspruchsvollem Deutsch. Das könnte für die Mehrheit im Lande
> fatale Folgen haben: hie der Deppenduden, da die Sprache der
> Eliten.

Lieber Olsen, auch in den konversativsten Zeiten und Schulsystemen haben betuchte Eltern ihre Kinder auf Eliteschulen geschickt. Das ist nicht das Problem. Dass aber die Bemühung um Chancengleichheit gleichzusetzen ist mit Niveausenkung, das ist einfach nicht wahr. Die skandinavischen Staaten zeigen das Gegenteil.
Im Übrigen ist mir die Sprache des Dudens zehnmal lieber als die Sprache der Eliten mit ihren inhaltsleeren Worthülsen (Politik), ihren denglischen Sprachschöpfungen (Wirtschaft und Reklame) und ihrem hochgestochenen Exzellenzclusterdeutsch (Wissenschaft). Eandem cantilenam cannunt. (Einer ist so schlimm wie der andere.) Das war einmal die Sprache der Eliten! Unser Ziel darf nicht sein, den Schülern Elitedeutsch beizubringen, sondern ein gepflegtes Deutsch, das sich an den Regeln des (wieso Deppen-?) Dudens orientiert. U(nd das nicht nur bei deutschen, sondern vor allem auch bei ausländischen Schülern. Da wäre knochenharte Auslese genau der falsche - und ungerechteste - Weg! FG. Benno