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Re: Mordlust

Autor:Esther
Datum: Sa, 15.11.2008, 13:42
Antwort auf: Re: Mordlust (Julian von Heyl)

> Ich würde Barack Obama zum Beispiel nicht
> unbedingt als Ausgegrenzten bezeichnen, auch wenn er
> zweifelsohne einen Migrationshintergrund hat.

> Grüße
> Julian

Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Herr Barak Hussein Obama ist sicher ausgegrenzt (würde er höchstens, wenn er nicht in einer so aussergeöhnlichen Position wäre und seinen zweiten Vornamen nicht verstecken würde). Herr Obama hatte die US-amerikanische Staatsangehörigkeit von Geburt an (geboren auf Hawaii). Er hat zwei Eliteuniversitäten besucht (NY und Harvard), wie auch immer das finanziert wurde. Sprachliche und rechtliche Nachteile, die zu einer Ausgrenzung hätten führen können, gab es von Anfang an also nicht.

Ganz anders dagegen die Situation in der BRD: Eine hierher gefüchtete Großfamilie aus Afghanistan, Kurdistan oder dem Kosovo hat hier doch keine Chance. Was wird für die gemacht, daß die Eltern deutsch lernen? Bekommen die Kinder Einzelförderunterricht (wie etwa in Skandinavien)? Welche Chance haben die auf die deutsche Staatsangehörigkeit? Warum keine doppelte Staatsangehörigkeit von Anfang an und ohne Reglementierung? Warum nicht sofortiges Wahlrecht und das Recht zu arbeiten? Hatte Obama diese Einschränkungen? Nein, das alles gibt es so in den USA nicht. Aber hier. Und dann kommen der saubere Herr Olsen und Seinesgleichen und jammern herum, dass die sprachliche und kulturelle vorschulische Elitebildung die sie ihren Sprößlingen haben angedeihen lassen, durch "die große Gemeinschaft der Legastheniker" zerstört wird, obwohl ihre Sprößlinge doch gerade Neugier und Begeisterung gezeigt haben, von Papa durch die Bibliotheken geschleift zu werden (haha!).

Mir zeigt das nur, dass Deutschland noch nicht reif für eine multi-ethnische Gesellschaft wie in den USA ist. Hier muss wesentlich mehr gemacht werden, nicht nur finanziell. Deutschland muss sich öffnen. Und mit der Öffnung des Landes und der Gesellschaft muss sich auch die Sprache öffnen, so dass z.B. die Kinder aus den beschriebenen Großfamilien auch eine Chance haben und nicht nur deshalb in Richtung Harz IV geschoben werden, weil ihre Eltern kein Geld haben und selbst nicht in der Lage sind "durch zahllose Stunden Vorlesen Begeisterung und Neugier" zu wecken.

 

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