korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Zu ergänzen ist höchstens, daß es Fälle gibt, die nur
> umgangssprachlich klingen. [...]
>
> Genauso verhält es sich mit dem notorisch belächelten
> Reiterstandbild des Königs Ernst August von Hannover, das die
> Inschrift trägt "DEM LANDESVATER SEIN TREUES VOLK".
> Stünde das Volk selbst auf dem Sockel, gäbe es Ablaß [Anlaß] zur Häme;
> da es jedoch der Landesvater ist, dem seine Untertanen ein
> Denkmal gesetzt haben, sollten sich die johlenden
> Schenkelklatscher (darunter Bastan Sick) dringend fragen, wie
> sicher ihr Sprachgefühl tatsächlich ist.

Na ja, Bastian Sick traue ich schon zu, dass er die Inschrift richtig
aufgefasst hat; das Lustigmachen darüber in seiner Kolumne
"Wem sein Brot ich ess, dem sein Lied ich sing" erscheint mir ein wenig
künstlich. Ich nehme so einen kleinen Spaß auch nicht zu ernst.

Nicht unwesentlich bei der Sache ist auch, dass die Inschrift nicht in
einem Rutsch wiedergegeben wird. In Folge drei von Sicks Buchreihe war sie
auf zwei Zeilen abgedruckt. Auf dem Sockel ist sie sogar auf vier
Zeilen verteilt, zudem in unterschiedlichen Schriftgrößen - ungefähr so:

DEM
LANDESVATER
SEIN
TREUES VOLK

Der Vollständigkeit halber verweise ich noch auf die zum Thema passende
Post an den Zwiebelfisch. Da kommt auch das Problem der Vermittlung des
Genitivs an die lieben Kleinen zur Sprache.

Grüße
Schowagu