korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Alte bücher zu «korrigieren», ist eine lustige vorstellung.

Daß das nur lustig gemeint war, sollte doch wohl klar sein.

> Die sprache ändert
> sich, die ortografie hat sich geändert und wird es weiterhin
> tun.

Na, dann laßt sie sich doch in Ruhe und in kleinen Schritten ändern, aber pfropft ihr keine Reformen auf, die erstens niemand will und die zweitens irgendwann genauso veraltete Schreibung sein werden, wie jede Schreibung einmal veraltet ist. Vor allem aber vereitelt mit diesem ewigen Neuerfinden des Rades nicht, daß junge Leute korrektes Schreiben auf ganz natürliche Art lernen: durch Lesen. Wenn wir alle 20 Jahre eine umfassende Reform kriegen, weiß zum Schluß niemand mehr, wie er denn nun schreiben soll (eine Situation, die durch die Rechtschreibreform bereits eingetreten ist, denn Lesende finden neben alten nun auch neue, neben neuen auch Übergangsschreibweisen, neben diesen auch zulässige Varianten der neuen Schreibung).

> Wer sich wie Karla Krauschen und ich nicht an die
> schulortografie hält,

Ich halte mich dran, wenn auch wahrscheinlich nicht gänzlich fehlerfrei. Meine Schreibweise ist erst seit ca. 6 Jahren endgültig falsch, hätte ich schon vor zwanzig Jahren in neuer Rechtschreibung geschrieben, wäre ich durchs Abitur gerauscht. Daß ich immer noch alte Schreibung anwende, soll nicht demonstrieren, daß jeder schreiben soll, wie er will. Nimm's als vergeblichen, weil längst überholten Protest gegen jene Reformer -- zu denen auch du gehörst --, die meinen, alles besser machen zu müssen, anstatt der Schrift ihre Entwicklung und der Lesekultur ihre Konsistenz zu lassen.