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> Frage: Auf die Adjektivdeklination wird häufig Bezug genommen,
> indem gesagt wird, sie würden "stark" bzw.
> "schwach" gebeugt. Die Situation ohne Artikel gilt als
> die, in denen die "starke" Adjektivflexion auftritt.
> D.h. die Form "guten Wetters" gilt als "starkes
> Adjektiv". Aber wäre es nicht richtig zu sagen, dass im
> Genitiv (ohne Artikel) starke Adjektive abweichend schwach
> deklininiert werden und deshalb eine Bezugnahme auf die
> Adjektivdeklination als Basis für andere Deklinationssituationen
> (z.B. manche/einige usw.) wenig hilfreich ist, weil verwirrend.
Da gebe ich dir weitestgehend Recht.
Dr. Bopp räumt z. B. ein:
Die Form des Adjektivs wird nicht nur durch Genus, Numerus und Kasus des Nomens bestimmt. Sie hängt auch vom Artikelwort des Nomens ab:
- Wenn Genus, Numerus und Kasus schon durch ein Artikelwort angegeben werden, wird das Adjektiv schwach gebeugt.
(...)- Wenn Genus, Numerus und Kasus nicht durch ein Artikelwort angegeben werden, wird das Adjektiv stark gebeugt.
(...)
Dieses Grundprinzip wird nicht in allen Formen eingehalten.
> Wäre es nicht besser, die Deklination von
> "dies(es...)" als "starke Deklination" zu
> bezeichnen? Bzw. wie würde man sich auf die isolierte Situatino
> "trotz gutEN Wetter" beziehen? Ist gutEN schwach oder
> stark?
Ich würde ein attributives Adjektiv im Genitiv Maskulinum Singular und im Genitiv Neutrum Singular grundsätzlich als schwach flektiert ansehen, egal nach welchem Artikel inkl. Nullartikel.
> (Gut"en" existiert ja durchaus als genuin
> starke Form z.B im Dativ Masculinim.)
Nach welchem Artikel sollte es sich denn bei guten im Dativ Maskulinum um eine "genuin starke" Form handeln? Mir fällt keiner ein!
> Aber wäre nicht
> "dieses" dann quasi "extrastark"?
Nein, wieso?