Bei Fragen zur deutschen Rechtschreibung, nach Duden richtigen Schreibweise, zu Grammatik oder Kommasetzung, Bedeutung oder Synonymen sind Sie hier richtig. Bevor Sie eine Frage stellen, nutzen Sie bitte die Suchfunktionen.
> Guten Tag,
> gerne hätte ich den Betreff „Demonstrativpronomen statt
> Possessivpronomen: eine Schweizer Besonderheit?“ lauten lassen,
> wurde jedoch durch die Zeichenzahlbegrenzung gehindert.
> Beim Korrektorat von Arbeiten aus eidgenössischer Feder fällt
> mir wiederholt der nach meinem Begriff falsche Gebrauch des
> Demonstrativpronomens auf. Jüngstes Beispiel:
> „Um langfristig bestmögliche Leistungen erreichen zu können,
> sollten die Mitarbeitenden bereits Freude und Gefallen an deren
> Arbeit haben.“
> Da die Mitarbeitenden das Subjekt des Hauptsatzes stellen, kann
> sich „deren“ nicht auf sie selbst beziehen; diejenigen, an deren
> Arbeit die Mitarbeitenden Gefallen finden sollten, sind folglich
> andere Personen. Dies entspricht jedoch nicht dem Sinn laut
> Kontext.
> Ich betreue in letzter Zeit mehrere Kunden aus der Schweiz und
> stolpere regelmäßig über solche Fälle. Weitere Beispiele:
> „Den Forschenden [...] gelang es, innerhalb deren Forschung
> nachzuweisen, dass [...].“
> „In deren Studie wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass der
> Aspekt der Achtsamkeit die Patienten in deren Kernkompetenzen
> [...] stärken kann.“
> Meine Frage: Ist dies eine Schweizer Besonderheit und daher doch
> nicht „falsch“?
blau Da kann ich dir nur zustimmen. Für mich (Nicht-Schweizer) ist das schlicht falsch:
https://blog.leo.org/2007/10/13/seiner-und-dessen/
Das Pronomen dessen kann nicht* in dieser Art verwendet werden, wenn es sich auf das Subjekt des Satzes beziehen soll. Im Satz
Herr Müller geht mit dessen Schwester weg.
kann dessen sich nicht* auf Herrn Müller beziehen.
(Ende Zitat)
Gruß
Pumene
* Fettung von mir
grün
Hier ist das Subjekt „der Aspekt“, also spricht meines Erachtens nichts gegen „deren“.