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> Was Christoph Dammköhler anbelangt, werden mir bei Google sage
> und schreibe neun Ergebnisse angezeigt. Das ist ein bisschen wenig
> für jemanden, der auf einer Wolke sitzt und Regeln runterschmeißt.
Nur neun?! Lieber Haniball, google doch bitte zur Einschätzung meines beachtlichen Renomees einmal meinen Namen. Ich bin Ernst und mir kannst du vertrauen.
> Da hätte ich doch lieber eine Stellungnahme vom Rat für deutsche Rechtschreibung.
Gestern warst du noch pfiffig genug, einen Satz eigenmächtig umzustellen. Und heute möchtest du doch lieber eine Stellungnahme vom Rat für deutsche Rechtschreibung? Ich vermute, du hattest noch nie eine, denn sonst würdest du dir eine solche wohl nicht wünschen. Solange dieser Rat seiner hervorragend bezahlten Kernaufgabe, nämlich der Beobachtung des Sprach- und des Schreibgebrauchs, nachgeht, entsteht eigentlich kein großer Schaden. Allerdings säuft der Rat dabei wohl viel zu viel.
Wenn er sich dann alle ein paar Jahre doch einmal dazu aufrafft, eine Seite Papier vollzuschreiben, kann es einem unvorsichtigen Rezipienten leicht wie der Katze in Menes neuestem Bestseller ergehen. Möchtest du eine Kostprobe? Also, ich meine natürlich: von der heurigen Stellungnahme des Rats. Hier:
Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch bei der Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen.
Das will niemand haben! Ich bin auch davon überzeugt, dass die Mitglieder dieses Rates einen solchen Unfug nirgendwo beobachtet haben. Das sind garantiert aus um sie herum Erbrochenem gekrochene Eigengewächse. Gegen Gendersternchen wehrt sich der Rat also wacker, aber so ein hübsches Genitivattribut, das noch irgendwie übrig ist, darf doch gern irgendwo im Satz fallen gelassen werden, nicht wahr?
Ich werde fast ein bisschen wehmütig, wenn ich mir vorstelle, dass die Texte unserer zukünftigen Medizinstudentinnen ganz ohne schmückende Gendersternchen auskommen sollten, wenn sie uns einst voller Begeisterung über die Trepanation von Schädeln ihrer alten weißen Profs berichten.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst