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Re: zu missverstehen/misszuverstehen

Autor:Pumene
Datum: Mi, 08.06.2022, 23:46
Antwort auf: Re: zu missverstehen/misszuverstehen (Ivan Panchenko)

> Hier scheint ein (haha!) Missverständnis* vorzuliegen. Richtig
> ist misszuverstehen. Das miss- vor Verben ist
> untrennbar, daher fällt die Hauptbetonung im Regelfall auf das
> Basisverb und entsprechend heißt es zum Beispiel zu
> missbrauchen
. Bei missverstehen fällt die
> Hauptbetonung jedoch auf miss-, was ich damit erklären
> würde, dass das Basisverb verstehen nicht auf der ersten
> Silbe betont wird, zum Vergleich: unterfórdern, ABER
> únterbewerten (bewerten wird erst auf der zweiten
> Silbe betont). Entsprechend kommt zu direkt vor das
> Basisverb: misszuverstehen, unterzubewerten. Aber
> weiterhin: du missverstehst, du unterbewertest.

> Bei misswirtschaften (missgewirtschaftet,
> misszuwirtschaften) gehe ich dagegen davon aus, dass die
> Hauptbetonung auf miss- fällt, weil das Verb analog zu
> Misswirtschaft gebildet wurde. Eine Schwankung haben wir
> bei missleiten: míssgeleitet haben und
> mísszuleiten oder missléitet haben und zu
> missléiten
.

> * Möglicherweise war in canoonet (gibt es nicht mehr)
> großzuziehen unter zu + Infinitiv angegeben (statt
> Infinitiv Präsens, denn der Infinitiv Präsens ist einfach
> großziehen) und zu missverstehen überhaupt kein
> Infinitiv mit zu.

Im Duden steht nur:

https://www.duden.de/konjugation/missleiten

Infinite Formen
Infinitiv mit zu
zu missleiten
Partizip I
missleitend
Partizip II
missgeleitet, missleitet

 

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