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Und wie wäre es deiner Meinung nach, wenn ich mich als Esel zuerst nennte?
Wäre das „sich“ dann legitim?…, weil ich und meine Vermieterin sich da nicht einig waren.
> Meines Erachtens nicht.
> ich + xy = wir
> wir ... uns
Worauf du dich da beziehst, das sind die Kongruenzregeln zwischen mehrteiligen Subjekten und der Endung des finiten Verbs. Die Verbform der 1. und der 3. Person Plural ist jeweils in allen Tempora und Modi identisch, die Subjekt-Verb-Kongruenz also gegeben. Es bleibt sich gleich, ob ich ein Reflexivpronomen bei aus erster und dritter Person Singular zusammengesetzten Subjektteilen in der ersten oder der dritten Person Plural bilde.
Ich befinde mich mit dieser Ansicht übrigens in guter Gesellschaft:
my husband and [ I | me ] were delighted with the gifts
mein Mann und ich haben sich sehr über die Geschenke gefreut
Das Reflexivpronomen „uns“ würde ich hier (im einem Hauptsatz) nur benutzen, wenn auch „wir“ mit Komma(s) redundant neben „mein Mann und ich“ stünde:
Mein Mann und ich, wir haben uns sehr über die Geschenke gefreut.
Wir, (d. h.) mein Mann und ich, haben uns sehr über die Geschenke gefreut.
In einem Nebensatz halte ich beide Versionen für gleich üblich.
…, weil meine Vermieterin und ich [ sich | uns ] da nicht einig waren.
Die Version mit appositionellem Redundanzpronomen hielte ich im Nebensatz allerdings für unüblich bzw. sogar falsch.
?…, weil wir, meine Vermieterin und ich, uns da nicht einig waren.
*…, weil meine Vermieterin und ich, wir uns da nicht einig waren.
Wahrscheinlich liegt das daran, dass im Hauptsatz das appositionelle Subjekt und das Reflexivpronomen durch das finite Verb getrennt sind, sie im Nebensatz aber direkt nebeneinanderstehen.
Dabei folge ich, ähnlich wie beim Thema Synesis, eher einem deskriptiven als einem präskriptiven Grammatikansatz.