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> Hallo, ich hoffe, dass ich hier an der richtigen Stelle bin.
> Ich habe eine Frage bezüglich einer Textstelle in einem Gedicht
> Gottfried Benns. Und zwar geht es um einen Teil des Gedichts
> Epilog.
> 4. Absatz
> "Es ist ein Garten, den ich manchmal sehe
> östlich der Oder, wo die Ebenen weit
> ein Graben, eine Brücke, und ich stehe
> an Fliederbüschen, blau und rauschbereit."
> Nun habe ich in einem Buch von Michael Maar gelesen, dass die
> Worte "blau und rauschbereit" am Ende des Absatzes
> fälschlich als Kalauer aufgefasst werden könnten, wenn man
> "blau und rauschbereit" laut Maar "grammatisch
> falsch" auf das Wort "ich" bezöge.
> Leider kann ich nicht erkennen, was daran grammatisch falsch
> wäre. Ist "blau und rauschbereit" nicht sowas
> ähnliches wie ein Partizipialsatz bzw. eine Adjektivphrase? Wäre
> er dann nicht auf das Subjekt des vorhergehenden Satzes gemünzt?
> Oder bezieht es sich auf den Garten?
> Meiner Auffassung nach wäre der Kalauer grammatisch durchaus
> richtig. Irre ich mich? Könnt ihr mir weiterhelfen?
> Liebe Grüße
Ich würde hinter „weit“ ein Komma setzen:
IV
Es ist ein Garten, den ich manchmal sehe
östlich der Oder, wo die Ebenen weit,
ein Graben, eine Brücke, und ich stehe
an Fliederbüschen, blau und rauschbereit.
https://www.deutschelyrik.de/epilog-1949.html
Gruß
Pumene