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> Dann möchte ich dein Gesicht sehen, wenn du „dör-“ am Ende der
> einer Seite (rechts unten in einem aufgeklappten Buch) siehst und
> „fisch“ nach dem Umblättern, am Anfang der nächsten Seite (links
> oben im aufgeklappten Buch).
Da die deutsche Sprache in Hauptsätzen/Aussagesätzen oft eine „linke Satzklammer“ [Stichwort Verbzweitstellung] und eine „rechte Satzklammer“ hat, ist ein „Nachklappen“ eines schon angefangenen „Themas“ durchaus nichts Ungewöhnliches.
> Deine Wörter mit „voran-“ und „voraus-“ sind keine Beispiele für
> unser Thema, denn wir besprechen hier Suffixe und keine Präfixe.
Es ist eben nicht „voran“ oder „voraus“, sondern „vor|an“ und „vor|aus“.
Sie entsprechen schon dem Thema, da hier sinnentstellend getrennt wird.
Ich war zugleich verblüfft, belustigt und entsetzt, als ich im Duden und beim Worttrennungstool von korrekturen.de die Worttrennungen „dör|fisch“ und „hei|misch“ entdeckte. Sie folgen zwar korrekterweise den Sprechsilben, sind aber sinnentstellend: Bei der ersten Worttrennung denkt man an trockene Fische (auch wenn wir wissen, dass „Dörr-“ mit zwei „r“ kommt), bei der zweiten an zwei Aufrufe „Hei!“ und „Misch!“. Ich würde hingegen §107 E2 der Rechtschreibregeln zur Geltung kommen lassen und laut „dörf|isch“ und „heim|isch“ trennen. Wie seht ihr das?
Das ist Quatsch; vor „-isch“ nach davorstehendem zugehörigem Konsonanten wird nicht getrennt. (Sprechsilbe!) Würdest du das Wort „heiraten“ auch nicht zwischen „hei“ und „raten“ trennen? [ „Hai-raten“ ]
Nochmal zu dör-fisch bei Auftrennen auf zwei Buchseiten:
Man sollte solche Trennungen am Seitenwechsel vermeiden.
In alten Büchern findet man manchmal den abgetrennten Teil des Wortes rechtsbündig unter dem Text (bzw. den vorangegangenen abgetrennten Teil des Wortes der Vorderseite oberhalb des Textes) als Lesehilfe noch einmal extra aufgeführt, ähnlich wie bei „Schusterjunge“ und „Hurenkind“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_Schusterjunge
Vermeidung
Vor der Einführung dieser Regel war es üblich, durchgängig das erste Wort der folgenden Rückseite rechtsbündig unter die letzte Zeile, und das letzte Wort der Vorderseite linksbündig über die erste Zeile zu setzen, sodass man insbesondere beim lauten Vorlesen den Kontext im Geist „mitnehmen“ und die Intonation vor und nach dem Umblättern anpassen konnte.
Gruß
Pumene