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> In Hamburg gibt es wenige Hotels und es ist um einiges weniger
> verpönt, in der U-Bahn zu schlafen(,) als in anderen Teilen der
> Welt.
> Da sich das "in anderen Teilen der Welt" auf Hamburg
> bezieht (warum ich auch meinte, dass der Satz selbst schlecht
> formuliert ist), muss das Komma gesetzt werden - stimmt ihr mir
> zu?
Es ist natürlich etwas anderes, ob sich in »anderen Teilen der Welt« in deinem Satz auf eine Stadt bezieht oder auf »U-Bahn«.
Machen wir doch auch hier wieder einmal eine Umstellprobe unter Eliminierung des Korrelats:
In Hamburg gibt es wenige Hotels(,) und in der U-Bahn zu schlafen(,) ist (dort) um einiges weniger verpönt als in anderen Teilen der Welt.
Hier ist kein Komma vor »als« erforderlich und das gelb markierte ist nur deshalb fakultativ, weil es sich nach dieser Umstellung um einen Subjektsinfinitiv in Vorfeldstellung handelt.
Vgl.: https://blog.leo.org/2016/04/05/kommas-richtig-setzen-ist-nicht-immer-einfach-infinitivgruppen-als-subjekt/
Ich würde den Vergleich mit »als« dann (auch in deiner Originalstellung) nicht mehr notwendigerweise für einen verkürzten Vergleichssatz halten. Das Komma wäre in deinem Originalsatz aber dennoch nach »schlafen« zu setzen, weil sich das Korrelat »es« dann auf das »Schlafen in der U-Bahn« bezieht, dessen gesellschaftliche Akzeptanz in Hamburg man mit jener in anderen Teilen der Welt vergleicht und nicht die Akzeptanz, die z. B. Ukrainer heimischen U-Bahnen als Zufluchtsort im Vergleich zum Ausland entgegenbringen.