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> Dr. Bopp würde auch kein Komma setzen:

> Guten Tag …,

> man kann hier „anders als“ als mehrteilige Nebensatzeinleitung
> interpretieren (-> kein Komma nach „anders“), man muss dies
> aber nicht tun (-> Komma nach „anders“). Ich würde kein Komma
> setzen.

> Vgl.: https://blog.leo.org/2022/04/08/anders-als-wir-glaubten/

> Mit freundlichen Grüßen

> Stephan Bopp

> Dr. Stephan Bopp
> LEO GmbH
> Blog: https://blog.leo.org/
> Grammatik: https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/grammar.xml

Danke, Pumene, für die Nachfrage bei Herrn Dr. Bopp.

Ich frage mich gerade, ob der Duden-Beispielsatz (also: anders, als ich es mir gedacht hatte) ebenso ohne Komma auskommen könnte. Eventuell interpretiert Herr Dr. Bopp auch in diesem Fall „anders als“ als eine mehrteilige Konjunktion? Falls nein, warum dann hier nicht?

Und wie würde er zudem das Komma setzen, wenn der Duden-Beispielsatz kein Auslassungssatz wäre? Etwa so: Komma vor „anders als“?
Es war, anders als ich es mir gedacht hatte.

Ich habe inzwischen die Vermutung, dass die Wortgruppe anders plus als zwei unterschiedliche Arten von Kommasetzung erfordert, und zwar je nachdem, ob der mit anders als eingeleitete Satz fortgesetzt wird oder nicht.

Im folgenden Satz hätte ich nämlich zwischen „anders“ und „als“ ein Muss-Komma gesetzt, weil hier m. E. eine elliptische Satzkonstruktion vorliegt:
anders, als es das Monatsende vermuten ließ.
Im Sinne von:
Das Juniwetter in Washington war anders, als es das Monatsende vermuten ließ.

Ginge der Satz allerdings weiter, so tendiere ich dazu, kein Komma innerhalb der Wortgruppe zu setzen:
Das Juniwetter in Washington war, anders als es das Monatsende vermuten ließ, ziemlich durchwachsen.