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Scholten hält das Konklave für ungrammatisch. Das lateinische Genus hält er für unerheblich und geht ohnehin von einer italienischen Herkunft aus. «So zahl­reich die Belege wirken, die münd­lichen Belege für das Fe­mini­num die Kon­klave wer­den es immer über­tref­fen.»

Mich überzeugt das nicht: Selbst wenn das Wort über das italienische conclave vermittelt wurde, spricht das nicht gegen eine Orientierung am lateinischen Genus, ich kann mir vorstellen, dass viele, die das Wort Konklave überhaupt verwenden, sich das als Neutrum eingeprägt haben (bei Krake akzeptiert Scholten auch das maskuline Genus) und es heißt zwar das Pontifikat, aber hier fehlt ja auch die Endung -us (pontificatus). (Tatsächlich kommt auch der Pontifikat vor, was mir komisch vorkommt; man sagt doch auch nicht der Rektorat (trotz rectoratus).)

Berechtigt ist aber sein Hinweis auf den weiblichen Plural Konklaven. «[D]er neutrale Plural würde Konklavien lauten, so wie wir auch von Material·ien und Prinzip·ien und nicht von Material·en und Prinzip·en sprechen.»

Konklavien oder Konklavia sagt man nicht, es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, nämlich die Konklave im Plural (!), vgl. die Gebäude oder den in Österreich möglichen Plural die Pauschale. In der Tat finden sich dafür Belege, zum Beispiel:

«Mit der Verbesserung der Hygiene haben sich auch die Konklave verkürzt.»
«Unter ganz anderen Gesetzen standen die Konklave in früheren Jahrhunderten.»
«Seit dem 20. Jahrhundert verliefen die Konklave unproblematisch.»

Der Konsequenz halber schlage ich also vor: Entweder das Konklave – die Konklave oder die Konklave – die Konklaven.