korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

Gutes Forum, geliebte Pumene!

Ich komme gut voran. Ein weiteres Kapitel ist fertig und korrigiert, doch gibt es einige Stellen, wo ihr helfen müsst.

Fangen wir also an, schöne Fragen, bei denen wir alle viel lernen werden. Bis auf Pumene, weil sie bereits alles weiß. Lang möge Pumene uns erhalten bleiben!

1.
Es erfüllte Brieftaube Jürgen mit Zuversicht, wenn die Gefangenen gründlich verhört wurden, damit sie verrieten, wo das nukleare Material versteckt war.

= ich denke mal, das beide Kommas müssen, weil Einschub, aber ich bin mir nicht sicher.

2.
Er bildete sich ein, genauso stark zu sein wie die Ringer, genauso muskulös und ausdauernd, er allem standhalten konnte / könnte / würde standhalten können und noch dazu so klug war/wäre/sei, dass er nur durch rohe Naturgewalten gebändigt werden konnte / werden würde können.

= ein maßlos das Hirn überfordender Satz. So viel Konjunktivmassaker. Ich bin überfordert! Hilfe! Aber bitte den Satz nicht komplett umschreiben, sonst geht die Poesie meines Stils verloren.

3.
Sein Bruder sagte oft, dass man im Beruf alles lernt, und man am Ende, wenn man in Rente geht, ein Profi sei.

= Ich glaube, der Satz ist korrekt!! Oder? Kommas? Konjunktiv?

4.
Dackel Brian warf die Banane nicht fort – krumm und braun an ihrem alten Platz gegenüber seines/m Nähzimmer(s) liegend, erinnerte sie fortwährend an die Vergänglichkeit und den Tod.

= mmh. Auch hier ein großes Mysterium. Ich tippe auf: seines Nähzimmers

5.
Sie hatte gelernt stillzubleiben.

= zusammen? auseinander? Ich tippe auf zusammen. Im Duden steht nämlich "stillbleiben" auch zusammen.

6.
Gaby bat darum, den Löffel für die Sahne zu verwenden, und nicht die Gabel.

= Komma?

7.
Die Tennisschläger war nicht wesentlich länger als ein Stuhlbein, sodass Gaby, nach dem Krafholen und Ausholen, wieder vorpreschen musste, damit sie den Tennisball traf.

= Kommas richtig?

8.
Dackel Brian sagte ›Nö‹, ein Wort, das, obwohl es so kurz war, sich im Raum verteilte, wie Violinenmusik aus einem laut gedrehten Rundfunkapparat.

= Kommas dürften richtig sein. Oder? Oder?

9.
Die Klaviermusik gefiel dem Kakadu sehr. Er wippte headbangend mit dem Schnabel und streckte glückselig die Schwanzspitze in die klare Luft, wo sie für/über die Dauer von fünf Akkorden verblieb.

= gutes Deutsch: für oder über?

10.
Der Kakadu war erbost und blickte pikiert auf das überfahrene Schulkind: "Diese blöde Ding beschützt du", fuhr er die Schülerlotsin an, die gerade ihr Pokemon auf ihrem Mobilfunktelefon fütterte, "ab (die) dir anvertraute Kinder lässt du plattfahren?"
"Es war doch nur Aische, das dicke Außenseiterkind", verteidigte sich die Schülerlotsin – was der Kakadu nun beim zweiten Blick auch erkannte.
"Tatsächlich", sagte er beruhigt. "Dicke Menschen sind halt immer zu langsam", stellte er weise fest, während das kleine Pokemon einen gesättigten Quiekton aus Handy erklingen ließ.

= muss das "die" zwingend dahin? Ich würde gerne auf das "die" verzichten, weil der Text dann geschmeidiger und eleganter klingt. Das "die" ist wie in Holperstein beim Lesen. Wenn ich "die" schreiben muss, muss wohl auch ein "n" hinter "anvertraute", gell?

12.
Gaby zog die Vorhänge zurück und sah, dass das Wetter sehr schön war. Methodisch, bei den Krümeln auf dem Esstisch beginnend, bis zu den Staubkörnern im Wohnzimmer, reinigte sie die Wohnung.

= ich tippe mal, dass das Komma vor "bis zu" weg kann, oder? Wie ist die Kommsatzung absolut richtig in diesem Satz?

13.
Sie reinigte das rote Polster des Sofas, bis sich Nähte im Stoff ausnahmen, wie die leuchtenden Meereswellen eines tropischen Sonnenuntergangs.

= wohl kein Komma vor "wie", weil Vergleich. Oder?

14.
Die Kerze ließ sich leicht entzünden, sie brannte erstaunlich hell, einige Wachstropfen mussten noch (an) der Dochtspitze anhaften.

= muss das "an"? Ich würde es gerne weglessen, zwecks Erziehlung von Poetik und Flauschigkeit beim Lesen.

15.
Dacke Brian war ergrimmt. Er zerrte an der Hundeleine und wünschte sich, seine Pfoten würden freikommen, er sich ohne die Leine auf die Wiese legen könnte/konnte wie in seinen Korb, er seine Pfoten auf dem Gras ausbreiten konnte/könnte, aufzufliegen wie ein Kanariensittich, der eine Weile auf einem einsamen Felsvorsprung geruht hat/hatte.

= so schwer alles. Wie muss dieser Satz lauten in richtig Deutsch? Dann mal eine grundsätzlich fragen: Ist es auch Konjunktiv I wenn sich jemand etwas bei sich wünscht, wie hier im Beispiel? Dieses ganz Konjunktivkram ist wirklich unfassbar schwer, ich werde es nie lernen, nie.

16.
"Wirf/werf mich nicht ins Wasser", sagte Brieftaube Jürgen ängstlich, denn sie konnte nicht schwimmen, niemand in ihrer Familie konnte schwimmen, auch ihre Schwester Frank ertrank in einem Innenstadtspringbrunnen.

= Wirf oder Werf? Ich tippe auf Wirf. Und wird schwimmen hier kleingeschrieben oder groß weil substansziviert?

17.
Dackel Brian mochte keine Schützenfeste. Unter dem Gejohle der Massen, versuchte er seinen Schimpftirade vor den/dem Knall des nächsten Schusses zu platzieren.

=dem/den – knifflig!!! ich tippe auf "den".

18.
Gaby warf den Krug in einer einzigen, kräftigen Bewegung an die Wand.

= Komma?

19.
Dackel Brian sah gleichgültig in die Luft. Sollten die arrogante Möwe dort oben ruhig glauben, was sie wollte. Dass sie so viel besser war/sei als er, sie sollte glauben, dass sie schön war, oder (dass) sie sogar ein Adler sei/war, der anmutig seine Bahnen zieht/ziehe.

= Hier auch wieder kompliziert. Ist das nun schon Konjunktiv I? Oder II, weil nur eine Möglichkeitsform? Dann das "dass", ich würde es gerne weglassen, doch geht das?

20.
Kein 20! Schon fertig! Jieeehpieh!

Ich freue mich so über Hilfe und bin sehr dankbar. Ich werde Ostern ein paar Eier für euch aufstellen. Vielen lieben Dank!

Eure Bärbel