korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Was hieltest du denn davon, den zweiten (elliptischen) Satz ins
> Passiv zu setzen und dem dritten ein Subjekt zu spendieren? Dann
> wäre doch eigentlich die Form gewahrt:
> Kurz kam Isa Bachgasser der Gedanke, auf den
> Klingelknopf zu drücken, wurde dann aber sofort wieder (von ihr)
> verworfen und sie verließ die Gasse. Dennoch klingt
> dieser Satz ungrammatischer und unverständlicher als das, was du
> gelesen hast.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht nicht das grammatische Subjekt (der Gedanke), sondern das „logische Subjekt“ (Isa Bachgasser) [nach Walter Kindt], deshalb ist bei solchen Sätzen eine Subjektbinnenellipse nicht möglich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Subjektbinnenellipse#Vergleich_möglicher_und_nicht-möglicher_Subjektbinnenellipsen

Im umgekehrten Fall (beim Originalsatz aus dem zitierten Buch, nämlich wenn der zweite Satz mit dem „logischen Subjekt“ des ersten Satzes im Aktiv (jetzt mit grammatischem Subjekt) fortgesetzt werden soll; mit Isa Bachgasser als „logischem Subjekt“ statt „der Gedanke“ als grammatischem Subjekt), ist eine Subjektbinnenellipse trotzdem ebenfalls nicht möglich, weil das „logische Subjekt“ im ersten Hauptsatz im Dativ steht. Wenn statt des Namens Isa Bachgasser das Personalpronomen „ihr“ gestanden hätte, wäre das „sie“ zu Beginn des zweiten Hauptsatzes automatisch aufgetaucht und es hätte keine Subjektbinnenellipse gegeben; weil der Dativ des Personennamens „Isa Bachgasser“ dem Nominativ identisch ist, klingt der Originalsatz gar nicht so ganz verkehrt und es fällt erst dem aufmerksamen Leser auf, dass hier etwas merkwürdig ist.

> Könnten vielleicht Subjekte in der semantischen Rolle des
> Themas für Binnenellipsen ungeeignet sein?