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Herkunft: «hackevoll» und «Lumumba»

Autor:Ivan Panchenko
Datum: Sa, 07.12.2024, 19:51

Michael Konrad:

Die Geistes- und Sinnesfähigkeiten können – wir schreiben immerhin für die Pfalz – auch durch Alkoholkonsum getrübt sein. Dann nämlich, wenn jemand „hackevoll“ oder „hackedicht“ ist, weil sich jemand „die Huck vollg’soffe hot (wörtlich: den Rücken). Rudolf Wild aus Annweiler weist auf diesen Zusammenhang hin.

Es geht aber nicht um die «Huck», sondern um eine Hacke, es kann ja auch voll wie eine Haubitze gesagt werden. Hingegen ist «Ich glaube, es hackt!» vergleichbar mit «Ich glaube, es piept (bei dir)!», da geht es also offenbar um einen Vogel oder etwas, was im Kopf hackt (nicht zu verwechseln mit hakt).

Zurück zum Saufen: Aktuell geht es (wieder) dem Namen Lumumba für Kakao mit einem Schuss Rum an den Kragen. Ist das wirklich an Patrice Lumumba angelehnt? So weit gehe ich mit:

Am Hintergrund der Namensgebung des Getränks "Lumumba" gibt es Salehs Ansicht nach wenig zu zweifeln. "Woher käme der Name denn dann?" Der Name sei sehr spezifisch. Das Wort "Lumumba" - und ebenso der Politiker und sein Nachname - komme aus der Tetela-Sprache, die in der Kasaï-Region in der Demokratischen Republik Kongo von den Tetela, also ein paar wenigen hunderttausend Menschen, gesprochen werde.

Nach einigen Quellen bedeutet der Personenname so viel wie jemand, der begabt ist, jedoch habe ich für das Otetela-Wort die Übersetzung division, row, etc. gefunden. Ist die Namensgebung nun eine Ehrung oder Rassismus, wurde mit dem Schuss Rum gar auf die Erschießung angespielt? Na ja, wie soll ich mir eine rassistische Intention überhaupt vorstellen? «Hähä, wir hassen ihn so sehr, dass wir … *prüft Notizen* … ein leckeres Getränk nach ihm benennen!» Es kann zwar als ungeschickt empfunden werden, dass es um Kakao (Kolonialware!) geht, aber die Sache kann auch anders gesehen werden, denn es ging Lumumba gerade darum, Kongo in die Unabhängigkeit zu führen, und heutzutage wird dort Kakao auch für die heimische Schokoladenproduktion verwendet. Da wir es mit einem Getränk zu tun haben, kann viel mehr als eine farbliche Anspielung eigentlich nicht erwartet werden. Spanien-Reisemagazin zufolge hieß es bereits 1960 (zu Lebzeiten!) in Kneipen von Brüssel und Wien so.

 

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Herkunft: «hackevoll» und «Lumumba»
Ivan Panchenko -- Sa, 7.12.2024, 19:51