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Während bei den englischen Wörtern snobbery und snobbism das b verdoppelt wird, geschieht dies beim Wort Snobismus nicht, was sich wohl mit einer Latinisierung erklären lässt. Bei handicapen und versnoben ist das Unterbleiben der Konsonantenverdopplung verständlich (dagegen: scannen/gescannt), da vor allem das auf -t endende (Partizipial-)Adjektiv gebraucht wird; ich finde es dennoch unelegant, da solche Bildungen eigentlich Partizipien von Verben nachempfunden sind, versnobbt wäre also durchaus konsequent. Ein ähnliches Phänomen: Segler wird wegen segeln mit stimmhaftem g-Laut ausgesprochen, dagegen dürften viele Ausflügler mit Auslautverhärtung beim g (wegen Ausflug) aussprechen, doch eigentlich liegen -ler Bildungen aus Wörtern auf -l mit dem Suffix -er zugrunde. Diese Kombination hat sich verfestigt, so dass Wörter wie Ausflügler gebildet werden können. Ich würde es konsequent finden, das Wort so zu behandeln, als würde ein e-Ausfall ausgehend von Ausflügeler vorliegen, aber zumindest ist dieses Schema bei -ler nicht so präsent.
Bei verslumen bin ich mir nicht so sicher, dass sich das nach verslumt richtet, und mein Erklärungsansatz, dass verslum- mit dem ver- eine deutsche Bildung ist, gefällt mir nicht mehr, denn eigentlich sind auch solche Bildungen einem Verb nachempfunden (synchron wird so etwas mit einem Zirkumfix oder gleichzeitiger Präfixableitung und Konversion erklärt, womit aber der wirkliche Hintergrund außer Acht gelassen wird). Es könnte eine Rolle spielen, dass slumm- als englische Stammschreibweise kaum präsent ist, verslumt heißt ja übersetzt nicht slummed, sondern es kann zum Beispiel turned into a slum gesagt werden. Irgendwie wird auch das englische Wort slumification oft mit nur einem m geschrieben, obwohl das für mich einen u-Laut wie in numerous suggeriert (dagegen erwartungsgemäß enshittification!).