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> Vielen herzlichen Dank an Sie, dass Sie es fanden!
> Wenn ich Sie es zufällig wissen" weshalb wurde in dem
> Kontext den Konjunktiv I verwendet?
Offensichtlich handelt es sich hier ja um eine Fußnote, die sich auf den letzten Satz im ersten Vers bezieht:
Vnd er war herrlicher2 / denn alle die gegen Morgen woneten.
In heutigem Deutsch:
… und er war im Vergleich zu allen anderen in seinem (morgenländischen) Umfeld eine imposante Persönlichkeit.
eratque vir ille magnus inter omnes Orientales
Ich weiß nicht, ob Fußnoten in dieser Form zu Luthers Zeiten schon üblich waren, in der zeitgenössischen Version des Luthertextes auf bibleserver.com findet sie sich jedenfalls nicht. Vielleicht ist sie später von einem anderen Theologen als Kommentar hinzugefügt worden.
2 Nicht das er so Reich vnd gewaltig sey gewesen / Sondern vmb seiner weisheit / verstand vnd Gottseligkeit willen / ist er herrlicher gehalten denn andere.
Würde ich eher mit Konjunktiv 2 ins heutige Deutsch übersetzen:
Nicht, dass er so reich und mächtig gewesen wäre, sondern wegen seiner Weisheit, seines Verstandes und seiner ?Spiritualität?.
Soll aber wohl heißen:
(… imposant), und das gar nicht einmal im Hinblick auf sein Vermögen und seine Macht, sondern …
Dass Hiob tatsächlich durchaus auch materiell vermögend war, wurde in den Sätzen zuvor ja bereits beschrieben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Luther-zeitgenössische Kommentator lieber den weniger irrealen Konjunktiv 1 wählt.