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> Doch Literatur ist Unterhaltung. Die Sache ist nur die, dass
> sich manche Leute besser von John Grisham unerhalten fühlen,
> manche von Rosamunde Pilcher, manche wiederrum vom James Joyce
> und wiederum andere durch Günther Grass (bäääh)
> Aber im Grunde lesen sie um unterhalten zu werden.
> Die Rosamunde Pilcher lesen um zu schmachten,
> die John Grishams lesen um mitzufiebern,
> die von James Joyce haben Unterhaltung an der Struktur,
> und die von Günther Grass (bääääh) fühlen sich dann
> intelektuell.
> Aber im Grunde geht es immer um Unterhaltung.
Das ist eine philosophische Frage.
Ich habe keine Ahnung von der Kochkunst. Und ich mag Tütensuppen. Darf ich nun sagen, Tütensuppen seien ebenso gut wie ein von einem Meister zubereitetes und von Gourmets gelobtes Gericht, sie seien eben nur für verschiedene Personengruppen geeignet? Ich meine: eher nicht. Aber darüber zu streiten ist hier nicht der Platz.
> Und ausschmücken bedeutet einfach, dass man ja nicht nur den
> Hauptplot von A nach B erzählt, sondern Nebenfiguren hat,
> Landschaften, Spannungsbögen, Rückblenden, etc.
> Sonst wärs doch doof.
> Nehmen wir die Handlung von Herr der Ringe:
> Wenn ich die ohne Ausschmückungen erzählen will ist es einfach:
> Zwei Zwerge müssen einen magischen Ring von A nach B bringen,
> werden unterstützt von anderen Leuten - und der Schurke der übel
> drauf ist will es die ganze Zeit verhindern und schickt ein paar
> Pferde mit Kuttenträgern drauf. Am Ende zerstören sie zwei
> Zwereg den Ring und schmeißen ihn in nen Vulkan. Punkt.
> Das ist die Handlung. Geschichte erzählt. Fertig.
> Aber Herr der Ringe ist etwas länger und das was da lang ist,
> sind AUSSCHMÜCKUNGEN, die nicht notwendig währen um diese simple
> Geschichte zu erzählen. Selbst dass sich bei Sam und Frodo um
> Zwerge handelt ist eine Ausschmückung.
> Tolkien hätte auch schreiben können: Zwei Männer.
> Aber nein, es waren zwei Männer aus dem Auenland, die nur drei
> Zehen haben und in Frieden leben und in kleinen runden Erdhügeln
> hausen usw usw. Das sind alles Ausschmückungen.
Das nennt man nicht Ausschmückung, das nennt man Substanz. Die endlosen Landschaftsbeschreibungen, von denen "Herr der Ringe" fast platzt, sie sind Ausschmückungen und werden regelmäßig überblättert. Wenige aussagekräftige Beschreibungen wären besser, und sie wären dann auch keine Ausschmückungen, sondern transportierten Inhalt und Botschaften.
Das, was du da geschrieben hast, ist der allerrudimentärste Plot, er enthält noch nicht einmal die Konfrontation von Gut und Böse. Erst die Auenlandatmosphäre signalisiert ein gutes Leben. Darum ging es Tolkien. Deshalb ist das in dem Werk.
> Und bezogen auf Frau von Wobbel ... selbst wenn sie diese
> Haupthandlung die da rot markiert ist hat, wie soll sie diese
> Handlung dann erzählen, wenn ihr die Fantasie fehlt um diese
> Ausschmückungen zu finden?
Jeder Mensch hat Fantasie. Und ob die gute Frau das kann, muss sich zeigen. Wenn nicht, wird ihr das Schreiben kein Vergnügen bereiten und sie wird sich von selbst ein anderes Hobby suchen.
> Manche Leute die meinen sie kennen sich mit Literatur aus sagen,
> dass Nebenhandlungen und Landschaftsbeschreibungen und
> Spannungsbögen und Rückblenden keine "Ausschmückungen"
> sind. Sind sie aber doch. Wohl!
> Nachdem nun diese Punkte geklärt sind, ist es das Beste wir
> einigen uns als Kompromiss auf meine Meinung.
Kaum.
Dass wir hier aufhören zu diskutieren, will ich aber gern befürworten, Literaturtheorie ist hier wenig angebracht und Frau Bröwen wird inzwischen auch nur noch den Kopf schütteln.
Freundlich grüßt
Klaus