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> B-Seiten unterscheiden konnten. Und
> dann die Gags, die manche in der - hm,
> Endspur? einbauten.

"Auslaufrille" heißt das schöne Wort. Ein gutes Beispiel, wie mit einer Sache auch das entsprechende Fachvokabular aussterben kann. Ich kann mich auch noch erinnern, wie wir bei bestimmten LPs den Plattenspielermotor aushängten und - mit dem Zeigefinger auf dem Innenetikett - die Platte rückwärts kurbelten, weil wir gehört hatten, dass sich so versteckte Botschaften anhören ließen.

> Gibt es auf CDs
> eigentlich auch irgendwelche "Spielereien",
> die speziell die Eigenschaften einer
> CD irgendwie umsetzen?

Ja, es gibt natürlich auch hier das, was die Software-Industrie "Easter eggs" nennt, zum Beispiel kleine Videos, die man erst entdeckt, wenn man die CD in einen Computer schiebt. Aber wer hat schon einen Computer? ;)

Außerdem sind das digitale Emulationen, die den mechanischen Spaß nicht ersetzen können. Als besonders einfallsreich zeigte sich die Berliner Avantgarde Band Die Tödliche Doris, die einst gleich zwei LPs mit der gleichen Anzahl der Stücke herausbrachte, die wiederum jeweils die gleiche Länge auswiesen. Man konnte beide LPs parallel abspielen und hatte so eine dritte LP. Schon damals von einem leichten Perfektionswahn getrieben, suchte ich zum Schreiben meiner Kritik so lange in der Stadt herum, bis ich eine Kneipe mit 2 Plattenspielern fand, die leer genug und dessen Besitzer geduldig genug war, beide Platten zeitgleich abzuspielen.

Bei Platten mit ausgeprägter A- und B-Seiten-Trennung fällt mir spontan Der Plan ein, eine Düsseldorfer Band, die 1980 ihre Platte "Normalette Surprise" (leider vergriffen) als kombinierte LP/Maxi (A-Seite 33, B-Seite 45 Upm) herausbrachte. Leider floppte die nette Idee, weil die Druckerei versehentlich die Cover von A- und B-Seite vertauscht hatte und sich die Fans in den Plattenläden über den hohen Preis für die "Maxi" wunderten. Heute findet sich das frühe Werk eher unspektakulär zusammen mit der davor erschienenen "Geri Reig" auf einer Sammel-CD.

Gruß, Julian