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Nicht das Sams aber das Sam: die Sams & garantiert keine doppelte Eintragung

Autor:Birgitta
Datum: Di, 27.01.2004, 10:37
Antwort auf: Re: Doch keine doppelte Eintragung? (Julian von Heyl)

Die digitalisierte Adelung, hier vorgestellt, enthält einen langen Beitrag von ihm über das Wort "Sam". Sie ist die letzte von Adelung (†1806, selbst herausgegebene Ausgabe und die im Vorwort so erklärte beste Fassung. Diese wollte Schiller also haben, und zwar1804).

Im Faksimile der Uni Bielefeld ist dieses Wort - zu Adelungs Zeiten zwar noch bekannt und als Eigenwort nicht mehr geläufig im Deutschen wie auch in vielen anderen Sprachen, wie ich also in obiger Ausgabe mitlesend lernen durfte - nicht enthalten.
Stichprobenartig getestet stelle ich im digitalen Online-Faksimile erschrocken fest - wollte ich doch, einmal darauf aufmerksam geworden, mehr über das oder die Sams lernen, fest:
etliche weitere S-Wörter fehlen allein schon zwischen "Saenfte" und "Schach".
Und damit befinde ich mich mitten in (Germanistik-?, Jura-?, Buchgeschichten-? Sprachglobalisierungs-?)-Recherchen:
sie ist eine von einem anderen Herausgeber Franz Xaver Schöneberger aus Wien anscheinend selbst gesponsorte (siehe Link hier im Beitrag unten), anscheinend in Teilen stark veränderte Ausgabe von 1808, posthum.
Und es stellt sich die Frage, ob das Urheberrecht den Herrn Schöneberger nötigte, die erste Ausgabe vom Herrn Adelung daselbst erneut zu veröffentlichen, anstelle der vielleicht von ihm selbst bevorzugten zweiten?
Das wäre zumindest naheliegend.

Und das Sam-Kapitel ist wirklich interessant.
Schon die Tatsache das das "Summen" eine Intensivierung des "Sam" darstellt, in seiner Natur in lateinischer Abstammung ein Hauchlaut: von Samen/Sammeln/Beisammen und weiteren ist (Summ, summ, summ, Bienchen ... :)
Und dann also Wortgeber für die Jahreszeit "Sommer" definiert, in seiner Bedeutung im Sinne von Licht, Schein.
Und inklusive einem Zischlaut griechischen Ursprungs, dann sogar zum Schemen, Schimmer, Schatten, Schein werdend.
Schön das er dann den Absatz so schließt (auf die inzwischen als Anhängsel bekannte -sam-Form eingehend):
"Von Gelehrsamkeit ist das Beywort gelehrsam ungangbar geworden, es war aber ehedem üblich."
Interessant auch nachdem heute morgen Journalisten Lebensratgeber wurden: wer zu artig ist, wird uninteressant, was das Zusammensein angeht.

Was wohl das Gleiche bedeuten mag, aber so dahingestellt sei das ebenfalls nicht verstanden.

 

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Beiträge zu diesem Thema

Adelung-Besprechung
Julian von Heyl -- Do, 22.1.2004, 08:43
Re: Adelung-Besprechung
Birgitta -- Do, 22.1.2004, 18:38
Re: Adelung-Besprechung
Birgitta -- Do, 22.1.2004, 18:45
Doch keine doppelte Eintragung?
Birgitta -- Do, 22.1.2004, 18:51
Re: Doch keine doppelte Eintragung?
Julian von Heyl -- Fr, 23.1.2004, 00:18
Nicht das Sams aber das Sam: die Sams & garantiert keine doppelte Eintragung
Birgitta -- Di, 27.1.2004, 10:37