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> Ich gehöre auch zur "jungen Generation" und habe
> diesen oft kritisierten Fehler auch häufig bei älteren Menschen
> bemerkt.
> In der endlos anmutenden Debatte um Sprachverfall sollte der
> wirkliche Grund für solche Phänomene nicht außer Acht gelassen
> werden. Tatsächlich handelt es sich bei sog.
> "Verbtweitsätzen nach weil" um ein
> Sprachwandelphänomen. Der Grammatikduden (Gott hab ihn selig,
> denn er hats nötig) (7. Auflage) vermerkt unter Lemma 1696, dass
> es in sich bei diesem Phänomen um eine Erweiterung des
> Anwendungsbereiches von "weil" handelt. Er verweist
> für den Gebrauch zwar auf mündliche Kommunikationssituationen
> oder auf einem der mündlichen Kommunikation nahen
> Schriftgebrauch (z.B. Internet), doch sieht der Duden die
> Verwendung von "weil" in Verbzweitsätzen unter
> bestimmten Umständen als korrekt an. Mir sträuben sich bei
> einigen Texten zwar auch die Haare zu Berge, doch sollte man
> versuchen, solche Phänomene als Erweiterung der sprachlichen
> Ausdrucksmöglichkeiten werten und nicht per se verbannen.
> viele Grüße Robert
Das verstehe ich nicht, wieso "Erweiterung der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeit"? Klar, in einem literarischen Text kann man einen Hauptsatz nach "weil" schreiben, um den Sprecher als ungebildet zu kennzeichnen, oder als Teil eines besonders vernachlässigten Sprachgebrauchs ("Weil ick spieln will, wa?"), aber davon abgesehen verstehe ich nicht, wo hier ein Bedeutungswandel von "weil" sein soll. Man kann es richtig gebrauchen oder falsch, so wie man jedes Wort richtig und falsch benutzen kann, ich sehe keinen Bedeutungswandel.
Klaus grüßt