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> Die Erweiterung liegt darin, dass "weil" nun auch
> anstelle von "denn" in Hauptsätzen benutzt werden
> kann.
Vielleicht bin ich blind, aber ich sehe den Vorteil nicht, der darin liegen soll.
> Bezüglich "richtig" und "falsch" sehe ich
> das nämlich so. Während der Rechtschreibreform haben viele
> gemeint, da man in einer Demokratie lebe, dürfe man sich über
> die neuen Regeln hinwegsetzen, da sie ja nicht parlamentarisch
> beschlossen seien. So gab es ja bekanntlich in
> Schleswig-Holstein einen Volksentscheid über die Einführung der
> Rechtschreibreform. Eine weitere Begründung lag darin, dass das,
> was sich teilweise über Jahrhunderte entwickelt habe, nun nicht
> einfach falsch sein kann.
Hm, wir wollen nicht Rechtschreibung und Grammatik verwechseln. Die Grammatik ist gewachsen, und wir sollten uns hüten, sie voreilig zu verändern, denn wir verstehen ihre komplette Funktion nicht, wenn wir ehrlich sind. Die Buchstabenschrift ist nun dazu gedacht, die Laute nachzubilden, da sind Neuerungen richtig und wichtig.
> Versuchen wir diese Argumentation zu übernehmen. Weil fast alle
> (darüber gibt es nun schon genügend Studien) "weil" in
> besagter Satzkonstruktion verwenden, kann doch nicht durch
> irgendjemanden beschlossen werden, dass diese Verwendung nun
> falsch ist. Oder?
Wie gesagt, niemand hat das beschlossen, es ist so gewachsen, und wenn es verschwindet, kann das nur ein Verlust sein.
> Dieses Phänomen ist übrigens auch nicht so neu. Schon Tucholsky
> verwendete "weil" in Verbzweitsätzen. Ihm war in jedem
> Fall ein sicherer Umgang mit der Orthographie zu bescheinigen.
Ja, Tucholsky schreibt auch "ick" in einigen Gedichten, dadurch wird das nicht Hochdeutsch.
> Letztlich ist meine aber nur eine Meinung. Allerdings bin ich ja
> auf Deiner Seite, weil (denn ;) ) ich bemühe mich seit langem
> darum, diese Konstruktion nicht zu übernehemen. Erst wenn man
> sich dessen mal bewusst wird, wird einem klar, dass man
> "weil" in Verbzweitsätzen viel häufiger verwendet, als
> man es zugeben mag. Ich habe es nun beinahe geschafft, mir
> unterläuft dieser Lapsus nur noch äußerst selten.
Huch. Ich muss, ehrlich gesagt, nicht dagegen kämpfen, ich mache es automatisch richtig und bin immer irritiert, wenn es falsch (na, nicht falsch, umgangssprachlich) gemacht wird. Ich stecke meine Nase eindeutig zu oft in Bücher und zu selten vor den Fernseher.
Klaus grüßt