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> Jetzt finde heraus, dass es diesen Gebrauch schon seit
> mindestens 150 Jahren gibt.
> Gilt das etwa noch als neu, oder nimmt man tatsächlich
> fälschlicherweise an, das hätte es bis vor Kurzem noch nicht
> gegeben?
Nein, das ist keineswegs neu. Der Herr Sick muss ja irgendwie seine Kolumnen füllen, da wird schon gerne mal alter Wein in neuen Schläuchen verkauft und als falsch deklariert, was der Duden schon vor Jahrzehnten abgesegnet hat.
Im DUW 1989 findet sich bereits "die schrittweise Annäherung beider deutscher Staaten", ein Beispiel, das man aus verständlichen Gründen in der jüngsten Auflage von 2006 etwas modifiziert hat, es lautet nun: "die schrittweise Angleichung der Gehälter in Ost und West".
Eine wichtige Einschränkung gibt es aber: Der attributive Gebrauch gilt nur in Verbindung mit Verbalsubstantiven als korrekt: also die schrittweise Zunahme, Angleichung, Annäherung, das schrittweise Vorgehen; aber zum Beispiel NICHT: der schrittweise Prozess.
Grüße
Julian