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> Dennoch werden (vermeintliche) Tatsachen ja auch auf ihren Wahrheitsgehalt
> hin überprüft und stellen sich nachher vielleicht als unwahr/unrichtig
> heraus. So kommt es dann zu "falschen Tatsachen".
> Gerade in den Naturwissenschaften ist das über die Jahrhunderte hinweg
> eher der Normalfall als die Ausnahme.
Hallo Antonia, auch im Fußball gibt es "falsche Tatsachenentscheidungen" von Schiedsrichtern. Was der Schiedsrichter während des Spieles pfeift, das gilt als Tatsache, auch wenn sich hinterher herausstellt, dass die Entscheidung, also die Tatsache, falsch war. Bei den Naturwissenschaften ist das nicht ganz so einfach. Zum Beispiel wurden im ptolemäischen Weltsystem die Himmelssphären wohl nicht als wirklich, d.h. als Tatsache gesehen, sondern als Teil eines Modells, mit dem man eben eine Menge Dinge (Finsternisse und so) mit ausreichender Genauigkeit vorausberechnen konnte. Als man in der Physik Atome als unteilbare Teilchen angesehen hat, dann war das keine "falsche Tatsache", sondern eine Annahme, eine Erklärung dafür, warum die Stoffe bei chemischen Reaktionen immer in denselben Massenverhältnissen reagieren. Diese Hypothese wurde nicht als unveränderliche Tatsache angesehen, sondern PRINZIPIELL nur so lange als wahr betrachtet, als man sie nicht widerlegen konnte. Deshalb sind "falsche Tatsachen" in den Naturwissenschaften nur sehr selten. Vielleicht war die Behauptung, es gäbe "Polywasser" eine solche. FG Benno