korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Da die Diplomarbeit in Mathematik geschreiben wird, dürfte die
> Rechtschreibung eher eine Nebenrolle spielen.

Das hängt wohl vom Beurteiler der Arbeit ab. Mal angenommen, der sei kein Fachidiot, sondern ein gebildeter, sprachlich halbwegs kompetenter Mensch. Dann kann er sich noch so viel Mühe geben, die Fehler zu ignorieren, weil das heutzutage zur politischen Korrektheit gehört: Spätestens nach dem zehnten Zusammenzucken wegen Dingen wie "Standart", "währe" u. Ä. ist er dem Verfasser gegenüber nicht mehr objektiv. Warum geht eigentlich kein Student mit Ketchup-Fleck auf dem Hemd in die mündliche Prüfung? Hat doch sicher nichts mit seinen Fachkenntnissen zu tun?

Außerdem wird eine Diplomarbeit gelegentlich auch später mal irgendwo vorgelegt, zum Beispiel in einem Bewerbungsverfahren. Das ist zwar nicht die Regel, kommt aber bei Berufsanfängern vor, denn halbwegs akzeptable Prüfungsnoten alleine kann man auch durch stures Pauken und Glück erzielen. Da kann eine Diplomarbeit schon deutlich mehr aussagen. Eine Ausrede der Art "Ja, ich kann das natürlich auch besser, wenn es sein muss - aber das war ja nur eine Diplomarbeit!" ist jedenfalls tödlich. Dann lieber sein Problem (es ***ist*** für einen Akademiker jeder Fachrichtung ein Problem!) offen zugeben.