korrekturen.de | Korrektorat und Lektorat

> Hallo Stefan,

> ich bin zwar keine Rechtschreib-Expertin, fühle mich doch als
> Kunsthistorikerin berufen, Dir auf Deine Frage zu antworten.

> Grundsätzlich ist es nämlich so, dass oftmals "Der Blaue
> Reiter" als Künstlergruppierung wie z.B. "Brücke"
> bezeichnet wird. Es handelt sich allerdings faktisch um die
> Publikation eines Überblicks über die moderne Kunst, Literatur
> und Musik ihrer Zeit, die von Wassily Kandinsky und Franz Marc
> betrieben wurde. Erst im Nachhinein bezeichnete man dann alle
> Mitstreiter, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in diesem Umfeld
> Kunst machten, als Künstler des Blauen Reiters.

> Aus meiner Sicht gibt es die Künstler des Blauen Reiters nicht
> wirklich! Deswegen würde ich vorschlagen, die Gruppe, die Du
> offensichtlich fassbar machen möchtest, detaillierter zu
> beschreiben. Wen genau meinst Du? Gabriele Münter, Alexej von
> Jawlensky, Marianne von Werefkin und Wassily Kandinsky? Die
> werden - auch eher aus der Perspektive interpretierender
> Kunsthistoriker - gerne als Blaue Vier bezeichnet.

> Sorry, dass ich da so erbsenzählerisch bin. Da ich mich aber mit
> der Entwicklung und vor allem der Rezeption des Expressionismus
> sehr eingehend beschäftigt habe, hat mich immer auch die Frage
> des sprachlichen Umgangs mit den diversen Erscheinungen
> interessiert.

> Also, wenns sein muss: eher des Blauen Reiters (weil
> grammatikalisch richtig...)
> ansonsten die Gruppe eingrenzen und das Umfeld, aus dem sie
> kommen, näher definieren (die Künstler, die im Blauen Reiter
> aufgenommen wurden z.B.)

> Gruß von Anke

Hallo Anke, recht vielen Dank. Jetzt muss ich mich natürlich doppelt schämen, als ehemaliger Kunststudent und als Schlussredakteur. Grammatikalisch fragte ich mich, ob man, wie bei Namen mit Artikel möglich, das Genitiv-s weggelassen werden kann bzw., ob es hier einen spezifischen Sprachgebrauch gibt. Der Text geht über Murnau, also Marc, Münter, Kandinsky, die Publikation wird erwähnt, ich hoffe, so geht es in Ordnung.

Grüße, Stefan