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> Ich würde allerdings klar sagen, dass "muss alles
> glauben" der Hauptsatz ist, weil das Prädikat dort ist. Der
> Nebensatz ist ein Subjektsatz, der ganze nebensatz ist als das
> Subjekt des Hauptsatzes
Genau, so ist es.
Hauptsätze erkennt man (unter anderem) daran, daß das finite Verb als 2. Satzglied steht. Im Nebensatz steht das finite Verb an Schuß.
Die finiten Verben erkennt man daran, daß sie ihre Form ändern, wenn man den Numerus (Einzahl/Mehrzahl) wechselt.
Bennys Beispielsatz lautet:
Wer nichts weiß, muß alles glauben.
Jetzt kann man „wer“ nicht in die Mehrzahl setzen. Deshalb müssen wir den ersten Teilsatz etwas – wie schon von Benno (Kunze-Obsieger) vorgeschlagen – erweitern:
Alle, die nichts wissen, müssen alles glauben. (finite Verben unterstrichen)
Alle, die nichts wissen kann man ersetzen z.B.:
Diese müssen alles glauben.
bzw. Einzahl:
Dieser muß alles glauben.
Damit kommen wir zurück zum Ausgangssatz:
Wer nichts weiß, muß alles glauben.
und ersetzen den ersten Teilsatz Wer nichts weiß
durch „dieser“:
Dieser muß alles glauben.
Hier ist also ein Hauptsatz, mit dem hinweisenden Pronomen (Fürwort) „dieser“ als Subjekt.
In Bennys Beispielsatz wird diese Subjektfunktion von dem Nebensatz Wer nichts weiß übernommen. Das ist das erste Satzglied, in diesem Falle ein sogenannter Subjektssatz. Dazu kommt dann nach dem Komma das finite Verb „muß“. Es gehört zum Prädikat und steht an zweiter Satzgliedstelle, also ist das der Hauptsatz. Der Teilsatz am Anfang – mit dem „weiß“ in Endstellung – ist der Nebensatz.