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Nach meinem Empfinden hat die hanseatische Aussprache immer einen Hang zur Wertung: Die Frau hat Sstil / Das ist doch kein Sstil.
Nach meinem Empfinden hat das Sstolpern über den sspitzen Sstein, sofern es nicht norddeutsche Mundeigenart ist, etwas Komisches: Es paßt hervorragend zu einer Romanfigur, der Thomas Mann in ironischer Absicht einen Spleen andichtet. Es charakterisiert also mehr den Sprecher, als daß es zwischen Schtil und Sstil eine Differenzierung darstellte. Das Wort fand bereits im 15. Jahrhundert Einzug in die deutsche Sprache, seine französische, italienische, lateinische Wurzel hat sich schon lange abgeschliffen, und vom deutschen "Stiel" ist es nicht gar zu weit entfernt ("stilus" ist der Griffel, der Stengel, der Stift). Es französisch auszusprechen, ist keine Differenzierung gegenüber deutscher Aussprache, sondern alberner Sprech-Sstil.