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Goldner Klang?

Autor:SylviaB
Datum: Di, 19.09.2006, 08:29
Antwort auf: Re: Gäb? (A. A.)

Ja, ein wirklich schönes Gedicht!

Aber die Apostrophe stören doch keineswegs. Mich jedenfalls nicht. Ich denke, daß derjenige, der Gedichte liest, eher durch Schlechtschreibung angewiedert ist. Oder wollen Sie tatsächlich folgenden Satz so schreiben: "s gibt von Heldenhand kein Werk"? Das macht doch keinen Sinn und sieht mehr als anti-intellektuell (antiintellektuell?) aus. Und wie wollten Sie "gold’nem" schreiben? Etwa goldnem oder gold nem?

PS
Von wem ist das Gedicht? Wann und wo geschrieben?

> Ja, finden Sie? Sieht das schick aus? Glaub ich eher nicht.
> Stellen Sie sich doch mal vor, ein Unbekannter schickt Ihnen
> dieses Gedicht:

> Die Unerreichbarkeit des Glückes Ich glaube, dass ich einsam
> bin.
> Niemals lügt, wer dieses spürt.
> Allein im Traum flieg ich dahin.
> Der in Seelenqual mich rührt.

> Ich wollt, es gäbe einen Weg.
> Der mir das Glück verheißt.
> Und gleich dem langen, dunklen Steg
> schon bald ins Meer mich reißt.

> Ich weiß, es weilet da schon lang.
> Dort − am Horizont so fern.
> Und singt mit süßem, gold’nem Klang.
> Weiter noch − als wär’s ein Stern.

> Ich schwebe auf ihn zu in Gier.
> Doch läuft er stets hinfort.
> Und fragt mich: »Was nur will er mir?
> Der flehend nur verdorrt.«

> Ach, wenn ich ihn nur fassen könnt.
> Jemals nur berühren dürft.
> Doch nichts davon mir sei vergönnt.
> Mir, der nur aus Träumen schlürft.

> Du weilst gleich einer Meeresfrau.
> Die schwimmt in Fluten fern.
> Ob ich zu rufen ihr mich trau?
> Was könnt mir Mut beschern?

> Doch eins sind sie und Firmament.
> ’s gibt von Heldenhand kein Werk.
> Das beide mir zur Freude trennt.
> Wär’s doch nur ein stolzer Berg!

> Ach, lachte sie nur einmal mir.
> Und gäb ein einzig’ Haar.
> Ich müsst nicht leiden wie ein Tier.
> Und hätt was immerdar.

> Ihr’ Anmut mich erzittern lässt.
> Weil sie reinen Herzens ist.
> Ihr Bild − ich halt’s für immer fest.
> Dies muss reichen mir als Christ.

> Ich wünscht, ich könnt ihr Woge sein.
> Und gleich der sanften Flut.
> Ich wollt, ich wär des Mondes Schein.
> Der schimmernd auf ihr ruht.

> Ich würd nicht etwas nehmen ihr.
> Geben nur und ohne Kauf.
> Sie möge sein ein Buch zu mir.
> Und es hörte niemals auf.

> Ihr Liebreiz sie mir fort nur treibt.
> So dass mir Mut verrinnt.
> Für immer sie in Meeren bleibt.
> Die meine Tränen sind.

> Was würden Sie denn dann denken?
> Ist das nicht antiintellektuell?

> Liebe Grüße

 

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