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Eindeutig ist sie [die Laut-Buchstaben-Zuordnung] leider nicht (nicht mehr und noch nicht). Dass es keine regelhafte zuordnung gibt, ist hingegen unfug.

Du hättest formulieren müssen: "Aber es gibt immerhin eine gewisse Regelhaftigkeit." Denn daß es gar keine regelhafte Zuordnung gäbe, hat niemand je behauptet.

Zum Rest deiner Anmerkungen:

Natürlich verstehen wir Texte, auch wenn sie fehlerhaft geschrieben sind. Auch die Schweizer s-Schreibung verhindert selbstverständlich nicht das Textverständnis, man hat sich bald an sie gewöhnt, obwohl man sich an der 'Busse' statt der 'Buße' schon mal verständnislos festkauen kann.
Daß man Texte versteht, die anders oder auch völlig falsch notiert sind, hat aber nichts damit zu tun, wie man Rechtschreibung lernt. Denn man versteht ja durchaus auch deine Kleinschreibung. Aber man lernt daraus eben nicht, wann man was groß schreibt. Und angenehm zu lesen ist das nicht.

Schon Jakob Grimm hat die Kleinschreibung nicht durchsetzen können. Bedauerlicherweise hat er in seinem Wörterbuch sogar Zitate kleinschreibend zurechtgestutzt, was du dir lobenswerterweise nicht erlaubst:

«Lesende müssen […] ein Wort nicht Buchstabe für Buchstabe wie ein Scanner abtasten. Es werden nur soviele Grapheme dekodiert als für das Verständnis nötig sind, dann wird der Dekodierungsprozeß abgebrochen ...»

Das Dumme ist nur, daß das Dekodieren hakeliger wird, wenn man über ungewöhnliche Schreibungen stolpert. Die Schweizer 'Busse' ist ein Beispiel dafür.
Die Kleinschreibung ist vielleicht ein anderes, sie erschwert das schnelle Erfassen eines Textes. Und sie beraubt uns einiger Differenzierungen: "Immer von neuem berichtet er von Altem. Aber im allgemeinen erschöpfen sich seine Berichte im Allgemeinen."
Das mag nicht der Grund sein, warum kaum jemand sie will außer dem 'bund für vereinfachte rechtschreibung'. Aber daß keiner sie will, könnte daran liegen, daß die Großschreibung eine willkommene Hilfe beim schnellen Dekodieren von Texten ist.